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Besuchszwang im Theater?

Herr Welke ist Abonnent, und zwar beim Bremer Theater. Außerdem ist Herr Welke Bürgerschaftsabgeordneter. Und deshalb hat der Mann viele Termine und kann manchmal abends nicht einfach ins Theater gehen. Geht nicht, der arme Mann muß seine Karten umtauschen gegen Wahlkarten, die er bei einer Vorstellung seiner Wahl einsetzen kann.

Neu ist in dieser Spielzeit, daß der Herr Welke enttäuscht wird, wenn er eine Karte einzutauschen versucht. Die Stücke, die er gerne sehen würde, die werden nicht gespielt oder sind ausverkauft, und die, die er bekommen würde, die kennt er schon und mag sie deshalb nicht noch einmal sehen müssen.

Als Bürgerschaftsabgeordneter kann Herr Welke sein Problem öffentlich machen, und das könnte ein erster Schritt zu seiner Lösung sein. In der Bürgerschafts-Fragestunde frug der Herr Welke deshalb, wie es zu der geringen Zahl von Aufführungen komme, und wie der Senat gedenke, dafür zu sorgen, daß die Anzahl der Aufführungen wieder auf das gewohnte Maß gehoben werde.

In der Tat ist in der laufenden Spielzeit bis Dezember, bestätigt auch Rolf Rempe, der Verwaltungsdirektor des Theaters, die Zahl der Aufführungen um 23 % zurückgegangen war. Rempe begründet das vor allem mit üblichen Anlaufschwierigkeiten im ersten Jahr einer neuen Intendanz. Gleichzeitig verspricht er, daß sich das in der kommenden Spielzeit ändern wird. Die Zahl der geplanten Neuaufnahmen für die kommende Spielzeit betrage im Schauspielbereich 11, gegenüber bisher 6 (und drei weiteren geplanten) in der laufenden.

Für Herrn Welke bleibt also die Hoffnung auf die nächste Spielzeit. step

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