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Kammer-Streit: „BBI konkursreif “

■ DAG wirft Angestelltenkammer-Chef Fehrmann Mißwirtschaft vor

Die Angestelltenkammer, in der die rund 180.000 Angestellten im Lande Bremen (Zwangs-)Mitglieder sind, wird „geführt wie ein Kiosk“. Der Geschäftsführer, Eberhard Fehrmann, habe den Laden nicht im Griff und die Vollversammlung nachweislich belogen. Mit diesen Vorwürfen ging die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) gestern an die Presse und forderte die Suspendierung Fehrmanns.

Ihrer Ansicht nach ist das Berufs-Bildungs-Institut „BBI“, als Beschäftigungsinitiative für Benachteiligte und 100prozentige Tochter der Angestelltenkammer gegründet, mittlerweile mit knapp drei Millionen Mark überschuldet. Diese Zahlen ermittelte die DAG aus den Bilanzen des Jahres 1991, die ihr erst im November 1992 vorgelegt wurde. In einem vorläufigen Wirtschaftsgutachten vom 15.2. wurde der DAG bestätigt, daß der Geschäftsführer der BBI, Gerald Graubner, 1992 „permanent allen Anlaß dazu hatte, die Frage der Überschuldung zu überprüfen.“ Folgerung der DAG: „Konkursverschleppung“.

BBI-Geschäftsführer Graubner dazu: „Die DAG hat keine Ahnung, sie kann Bilanzen nicht lesen.“ Das BBI müsse ständig zwei bis drei Millionen mitsamt der Zinsen vorfinanzieren. Die sei durch EG-Mittel für ihre Projekte aber abgedeckt: „Die DAG verwechselt Liquidität mit Überschuldung.“ Für ihn sind die Vorwürfe Teil eines zu weitgehenden Wahlkampfes. ra

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