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Deutscher Sicherheitsstandard?-betr.: "Überschwemmung im Atomklo möglich", taz vom 9.2.93

betr.: „Überschwemmung im Atomklo möglich“, taz vom 9.2.93

Atomklo – genauso stellen sich die AKW-Betreiber die „Entsorgung“ der auf unabsehbare Zeit vernichtend strahlenden Reste ihrer „sauberen“ Energie vor: Druck auf den Knopf, und die Scheiße ist für den Augenblick unsichtbar. Verlagert an einen anderen Ort! Und was kümmert die Atomlobby das „Unsichtbare“. Schleichende Vernichtung wird von der Masse nicht wahrgenommen, so hofft Mann an der Spitze. Die Pressemeldungen der letzten Wochen haben überdeutlich gezeigt: Atomkraftwerkhersteller Siemens und die Betreiber fühlen sich mit Unterstützung des Umweltministeriums im Aufwind.

Risse im Rohrleitungsnetz der AKWs werden heruntergespielt, waren möglicherweise schon bei der Fertigung entstanden. Deutscher Sicherheitsstandard? Störfälle werden vertuscht, die Gefährlichkeit von Mischoxyd-Brennelementen bagatellisiert. Einwendungen, wie in Bayern geschehen, skrupellos vom Tisch gewischt. Kinderleukämie will keiner wahrhaben. [...] Muß denn wirklich erst die ganz große Katastrophe kommen, ehe Politik und Wirtschaft einsehen, daß heute mit den energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen der dreißiger Jahre keine effiziente Energieerzeugung mehr möglich ist? Agnes Grimm, Luttenwang

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