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Run auf Hilfssheriffs

■ 4.000 Bewerber für Seiters Grenzjobs

Berlin/Dresden (taz) – Der Plan von Bundesinnenminister Seiters, mit Hilfspolizisten gegen Flüchtlinge an der deutschen Ostgrenze vorzugehen, stößt auf große Resonanz. Schon rund 4.000 Bewerber haben sich für den Job an den Grenzen zu Polen und zur Tschechischen Republik beim Bundesgrenzschutz (BGS) gemeldet. Etwa 1.600 Hilfssheriffs sollen vom 15. März an über befristete, dreijährige Arbeitsverträge eingestellt werden, so der BGS-Regierungsdirektor Martin Buch gestern in Berlin. Begründet wird die Anwerbung mit der wachsenden Zahl illegaler Grenzübertritte. Beim zuständigen BGS-Grenzschutzamt in Pirna in Sachsen glaubt man, „zwielichtige Gestalten“ bei der Auswahl aussortieren zu können. Ex- Stasi-Leute hätten keine Chance, so Polizeirat Steffen. Wie man allerdings Rechtsradikale erkennen will, ist unklar, da sich die Bewerber lediglich einer Befragung unterziehen müssen. Eine Durchleuchtung durch den Verfassungsschutz ist offenbar nicht vorgesehen, brächte aber auch nicht viel: Die meisten identifizierten Rechtsradikalen, so mußte die Behörde jüngst selbst zugestehen, sind ihnen unbekannt, da es sich um „Ersttäter“ handelt.

Steffen Claußner, Chef des Grenzschutzamtes Pirna, versicherte der taz gegenüber, daß man beim BGS darauf achten würde, daß auch die Hilfspolizisten das notwendige „Fingerspitzengefühl“ im Umgang mit Flüchtlingen aufbringen werden. Die Gewerkschaft der Polizei hat sich gegen die Hilfspolizisten ausgesprochen. Damit würde das staatliche Gewaltmonopol unterlaufen. klh

Kommentar Seite 10, Reportage Seite 11

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