piwik no script img

Unterm Strich

„Schtonk“ hat wenig Schtunk gemacht, sondern viel Freude eingebracht, meldet unsere Lieblingsagentur dpa dichterisch. Die Komödie des Regisseurs Helmut Dietl um die gefälschten Hitler-Tagebücher, gemeinsam produziert von der Münchner Bavaria und dem Westdeutschen Rundfunk in Köln, war nicht nur einer der beim Publikum erfolgreichsten deutschen Kinofilme des letzten Jahres. Der Streifen ging auch bei der Vergabe der Bundesfilmpreise im Sommer mit den wichtigsten Auszeichnungen als eindeutiger Sieger hervor. Mit der Nominierung für einen „Oscar“ als bester Auslandsfilm werden „Schtonk“ in den USA nun auch internationale Ehren zuteil.

Von der Kritik gefeiert, bietet „Schtonk“ außer Schauspielern wie Götz George, Uwe Ochsenknecht, Harald Juhnke, Christiane Hörbiger, Martin Benrath oder Ulrich Mühe auch eine Handlung, die vor Provokation und Spott nicht zurückschreckt. „Ich zeige ganz normale schlechte Charaktere“, sagte der 48jährige Münchner Dietl zu seinem ersten, mehr als zwölf Millionen Mark teuren Kinowerk.

Die echten Ereignisse um die Fälschung und Veröffentlichung der angeblichen Hitler-Tagebücher durch den Stern 1983 – mein Gott, wie die Zeit vergeht – waren laut Dietl wie für ihre Verfilmung geschaffen. Der Streifen über den spektakulären Presseskandal sei zwar „hier und da“ etwas übertrieben, aber im Kern sehr nah anner Wahrheit, der holden.

Wißt Ihr noch, wie der erste nach Kaugummi duftende Kuß im dunklen, sicheren Kino schmeckte, damals, als das Verliebtsein noch von diesen herrlich heimtückischen Kicheranfällen begleitet war? Wißt Ihr noch? Das war die Zeit, als wir Johnny Boy Travoltas Tigerfellunterhose auf der Leinwand bewunderten, das cool & sexy nach hinten geklebte Haar, ach, und diesen Tanzschritt erst, da ging nichts drüber. War ne schöne Zeit, insgesamt, und daß sie endgültig over ist, wird uns heute morgen schlagend klar, als der Ticker folgende Todesmeldung ausspuckt: Der Mann, der John Travolta gemacht hat, der amerikanische Tänzer, Regisseur und Choreograph Lester Wilson, ist am Sonntag in Los Angeles im Alter von 51 Jahren gestorben. Er war der Choreograph des Films „Saturday Night Fever“. Und nicht nur das. Zuletzt hatte Wilson die Choreographie des Films „Mr. Saturday Night“ mit Billy Chrystal arrangiert. In Paris hatte er 1967 die Theatervorstellung „The Young Americans“ mit Liza Minelli und Johnny Halliday inszeniert.

Hamburger hoffen, daß ihre wasserreiche Heimatstadt zum Eldorado für Comic-Fans wird, und zwar im Wonnemonat Mai. In den Deichtorhallen & anderen Veranstaltungszentren der Stadt wird der „1. Nationale Comic-Salon“ stattfinden. Sechzich Verlage aus F, DK, NL, GB, CH, aber auch aus Japan und den USA haben sich in Hamburch angemeldet. Ahoi!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen