: Mit vier Hanseln gegen 400 Labore
■ Gentechnik-Metropole Hamburg: 110 Projekte versuchen, die Schöpfung zu korrigieren
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Projekte versuchen, die Schöpfung zu korrigieren
Die Korrektur der Schöpfung hat längst begonnen. Spätestens seit Ex-Forschungsminister Heinz Riesenhuber die Bio- und Gentechnologie zum Schwerpunkt staatlicher Wissenschaftsförderung erklärt hat, hat der Run auf die Millionen begonnen. Hamburg mag dabei nicht abseits stehen: Neben Berlin, München, Köln und Heidelberg mausert sich die Hansestadt zum fünften bundesdeutschen Genforschungszentrum.
Nach Angaben von Heino Niebel, dem Leiter des Referats Gentechnik der Umweltbehörde, beherbergt Hamburg bereits über 400 Gen-Labore, in denen 110 verschiedene gentechnische Projekte laufen. Ende November vergangenen Jahres zählte die Behörde 203 Labore der niedrigsten Sicherheitsstufe 1, 196 Labore der Stufe 2 und ein Labor der Hoch-Sicherheitsstufe 3 im Fachbereich Organische Chemie der Universität Hamburg. Seitdem sind jeweils etwa 10 Labore der unteren beiden Sicherheitsstandards hinzugekommen. Zum Vergleich: Im Juli 1990 gab es in der Hansestadt gerade mal 220 gentechniktaugliche Arbeitsräume, gerade gut halb soviel wie heute.
Spitzenreiter ist dabei das der Universität angegliederte Heinrich- Pette-Institut für Virologie und Immunologie, das 84 Gentech-Labore betreibt. Eine der größten Gentech-Forschungsstätten wird demnächst an der Martinistraße 85 entstehen: Das Zentrum für molekulare Neurobiologie, bisher in Behelfspavillons auf dem Gelände der Eppendorfer Uniklinik untergebracht, will hier einen 6000 Quadratmeter großen Neubau aus dem Boden stampfen. Niebel rechnet damit, daß im Juni 1993 die notwendigen Genehmigungsanträge seiner Behörde zugehen werden. In der mitten in einem Wohngebiet geplanten Forschungsstätte sollen rund 200 ForscherInnen in einigen
1Dutzend Gentech-Laboren die Geheimnisse des menschlichen Gehirns lüften.
Für die Genehmigung und Überwachung der Gentech-Labore ist das Referat Gentechnik der Umweltbehörde zuständig, das über die üppige personelle Ausstattung von drei Planstellen verfügt, die sich vier MitarbeiterInnen teilen.
Anders sähe es bei der Freisetzung von gentechnisch veränderten Lebewesen auf Hamburger Terrain aus: Hierüber entscheidet die in Berlin ansässige „Zentrale Kommission für biologische Sicherheit“ des Bundesgesundheitsamtes, die Umweltbehörde dürfte lediglich Stellung nehmen. Marco Carini
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