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USA:„Hungerausschuß“ soll aufgelöst werden

■ Empörung bei Hilfsorganisationen

Washington (epd) – Aus Kostengründen wollen führende Abgeordnete den „Hungerausschuß“ des US-Kongresses abschaffen. Das seit acht Jahren bestehende „Komitee gegen den Hunger“ hält Hearings über drohende Lebensmittelengpässe, Methoden zur Hungerbekämpfung in der Dritten Welt und über die Ernährungslage in den USA ab. Nach Ansicht von James Grant, dem Generalsekretär des UN-Kinderhilfswerkes Unicef, hat der Ausschuß durch seine öffentlichwirksame Arbeit „Millionen das Leben gerettet“.

Vertreter von Hilfsorganisationen sind empört über die geplante Auflösung. In den USA ist der Ausschuß eine der wenigen „offiziellen“ Institutionen, die sich mit Hunger auseinandersetzen. Mehrmals hat er auch auf das Hungerproblem in den USA aufmerksam gemacht. Sein Vorsitzender Toni Hall bemüht sich schon seit langem um ein Gesetz, das die Regierung verpflichtet, Daten über den Hunger in den Vereinigten Staaten zu sammeln. Die Zahl der Amerikaner, die häufig nicht genügend zu essen bekommen, werden auf mindestens zwanzig Millionen geschätzt.

Abgeschafft werden sollen auch das Komitee für Drogenmißbrauch, das für Rentner und Pensionäre und ein weiteres für „Kinder, Jugendliche und Familien“. Allem Anschein nach wird der Kongreß nicht über die Auflösung der vier Ausschüsse abstimmen. Man wird ihnen nur künftig keine Mittel mehr bewilligen.

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