Frühschwimmen geht baden

Seit 15 Jahren schwimmt Doris Paasch jeden Morgen vor der Arbeit im Bismarckbad. Mit dieser gesunden Gewohnheit könnte es bald ein Ende haben, wenn die Hamburger Wasserwerke (HWW) ernst machen mit ihrer Ankündigung, die Freizeitbäder ab Mitte Mai erst um 9 Uhr zu öffnen.

Doris Paasch ist empört über die „ungerechte und unsoziale“ Maßnahme, die vor allem die Berufstätigen trifft: „Wenn die ständigen Appelle zur Gesundheitsvorsorge überhaupt ernst gemeint sind, darf das Frühschwimmen nicht baden gehen!“ Sie ist nicht die einzige, die sich allmorgendlich aufrafft, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. So steigen allein im Bismarckbad jeden Tag schon vor neun Uhr an die 70 gleichgesinnte Frühschwimmer ins gechlorte Naß.

Die Hamburger Freizeitbäder öffnen bisher noch um 6.30 Uhr. Es sei sehr wahrscheinlich, daß ab dem 15. Mai auch hier die Eingangstüren bis 9 Uhr geschlossen bleiben müssen, teilten die Alster- Schwimmhalle, das Holthusenbad, und die Hallenbäder Niendorf und Volksdorf auf Nachfrage mit.

Die gesundheitsfördernde Betätigung im Wasser wird zudem immer mehr zur Preisfrage. Noch gibt es eine Monatskarte für 54 Mark, mit der Frühschwimmer die Freizeitbäder von 6.30 bis 9 Uhr benutzen dürfen. Aber auch die ist in Frage gestellt, denn die HWW planen Preiserhöhungen. Das tägliche Schwimmen könnte in Zukunft 150 Mark im Monat oder mehr kosten. VM