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Ein Chef für die Oper

■ Thomas Schulte-Michels hat die besten Aussichten

Zwölf Kandidaten gehen nunmehr in die Endausscheidung um das verwaiste Amt des Operndirektors am Bremer Theater. Die besten Aussichten werden derzeit dem Regisseur Thomas Schulte-Michels eingeräumt. Schulte-Michels, Jahrgang '45, wirkt seit der laufenden Spielzeit als Hausregisseur am Münchner Residenztheater, allwo er seit Jahren häufig inszeniert. Gerade probt er dort Sam Shepards Stück „Schocks“.

Er gilt als ausgesprochen bilderstarker Theatermann; mit seiner Inszenierung von Jane Bowles' „Gartenhaus“ ward er im Vorjahr gar zum noblen Berliner Theatertreffen eingeladen.

Zwischendurch inszeniert er immer mal wieder eine Oper, neulich mit Erfolg Mozart's „Cosi fan tutte“ in Düsseldorf. In Bremen stünde er wohl, anders als der Musikant Marcello Viotti, speziell für's Theatralische in der Oper. Auf jeden Fall wird er hier in der kommenden Spielzeit zwei Inszenierungen übernehmen; in der darauf folgenden Saison könnte er anfangen. Intensive Gespräche mit Heyme laufen bereits.

Schulte-Michels' Engagement würde bedeuten, daß seine Stelle als Operndirektor von der des Orchesterleiters abgekoppelt wird. Der scheidende Marcello Viotti hatte noch beide Ämter in Personalunion ausgeübt, soweit es ihm jedenfalls sein Terminkalender gestattete. Das heißt, das Philharmonische Staatsorchester würde den Unterschied nicht groß merken. Den Großteil der Arbeit leisten ohnehin schon seit langem die beiden Kapellmeister Ira Levin und Istvan Denes.

schak

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