: Greenpeace: Fast eine Seveso-Katastrophe
„Das Unglück wurde fast zu einer Seveso-Katastrophe“, schreibt die Umweltschutzorganisation Greenpeace über den Betriebsunfall bei Hoechst letzte Woche. Erst fünf Tage nach dem Unfall in Grießheim bei Frankfurt wurde bekannt, daß auch zwei Tonnen krebserregende, erbgutschädigende Chloraromate entwichen sind. „Beim Hoechstunfall waren alle Randbedingungen für eine Dioxinentstehung erfüllt“, so die Umweltschutzorganisation. Hätte sich der schon 170 Grad heiße Kessel noch weiter erhitzt, wären große Mengen des Ultragifts durch die Kombination von Chloraromaten, Alkalien und Sauerstoff entstanden. In Seveso hatte 1976 die Überhitzung einer Anlage unter ähnlichen Bedingungen zur Dioxinverseuchung eines ganzen Landstrichs geführt. Greenpeace wirft dem Chemiekonzern in Frankfurt vor, die Gefahren vertuscht zu haben. – Unterdessen haben sich die Lufthansa und das Neckermann-Reiseunternehmen NUR unter der Ägide der Bild-Zeitung zu einer werbewirksamen Maßnahme entschlossen: 100 Kinder aus Griesheim sollen eine Woche lang in Mallorca Urlaub machen. Foto: Jochen Eckel/Pedro
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