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1. FC Remis: Die Fortsetzung?

■ FC St. Pauli: Heute gegen Unterhaching (15.30 Uhr, bekannter Ort) ohne Stürmer Ari Hjelm

Heute gegen Unterhaching (15.30 Uhr, bekannter Ort) ohne Stürmer Ari Hjelm

Die fairsten Fans des bezahlten Fußballs, nie Randale im Stadion, keine Hooligans und kein rassistisches Geschrei. Das sind die Vorzüge die beim FC St. Pauli sofort ins Auge springen. So nett, wie die Fans zum Anhang der gegnerischen Mannschaften, so freundlich verhält sich auch die Zweitligaequipe des Vereins in dieser Saison: 14mal einigten sich die von Seppo Eichkorn gecoachten Jungs mit ihren Gegnern, nein, besser Partnern, auf ein Unentschieden.

Die Chancen stehen gut, daß es auch heute gegen die Spielvereinigung aus Unterhaching wieder ein Unentschieden gibt. Ari Hjelm, die finnische Neuverpflichtung, die in dieser Saison noch am ehesten in der Lage war, den gegnerischen Torwart in Verlegenheit zu bringen, ist verletzt. Leonardo Manzi und Klaus Ottens werden von Anbeginn an stürmen. Beide haben es in dieser Spielzeit zwar schon vermocht auch aus ungewöhnlichster Position zu treffen, doch die eindeutigen Chancen, jene Situationen also, in denen es nur gilt alleinstehend vor dem Tor den gegnerischen Schlußmann zu überwinden, da haben sie stets Nerven gezeigt, wie es auf fußballerisch heißt. Trotzdem Freude bei der braun- weiß-gewandeten Fanklientel. Gehören doch der sehr gelungene Geradeauslauf von Ottens und der verzweifelte Blick von Leonardo Manzi nach vergrützter Torchance zur Clubfolklore wie rissige Rohrleitungssysteme offenbar zu einem Kernkraftwerk.

Ansonsten soll sich Petri Järvinen wieder defensiver orientieren und Bernd Hollerbach wieder Druck von links machen, um der 14000köpfig versammelten AnhängerInnenschaft des Vereins die Fortsetzung des positiven Trends nach der Winterpause zu bieten: 4:2 Punkte holte der Kiezclub im neuen Jahr. Und numerisch dürfte das Spiel gegen den 21. der Zweitligatabelle eine klare Angelegenheit sein. Das war allerdings schon das Hinspiel und es endete blamabel. Damals beim 1:1 schenkten die Samariter aus dem Hamburger Schmuddelviertel den Bayern ihren ersten Zweitligapunkt. Geschenke dieser Art dürften nach der Ankündigung, künftig nur noch 18 Lizenzspieler zu beschäftigen, nicht mehr gefragt sein. Wenn einige der wohldotierten Kicker schon nicht für den Verein spielen, wie es von den Rängen gefordert wird, müssen sie jetzt um ihre Existenz fighten. kader

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