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Frauen fordern: die Macht in Frauenhand!

■ Sozialdemokratische Frauen unbescheiden / ein Tabu-Katalog muß her: Hier darf auf keinen Fall gespart werden

/ Ein Tabu-Katalog muß her: Hier darf auf keinen Fall gespart werden

Alle Macht den Frauen — diese unbescheidene Forderung stellt zum heutigen internationalen Frauentag die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). Angesichts des Krieges in Ex-Jugoslawien und des zunehmenden Rechtsradikalismus könne sich die Welt nur durch eine andere Machtverteilung unter Männern und Frauen ändern, sagte AsF-Frau und Europaabgeordnete Christa Randzio-Plath gestern während einer Diskussionsveranstaltung.

Negative Erfahrungen mit Macht in Männerhänden machte auch Hamburgs Frauensenatorin Traute Müller: „Die Hamburger Verkehrspolitik wird von angeblich kompetenten Männern gemacht, denen aber der öffentliche Nahverkehr egal ist“, sagte die Senatorin. Es fehlen Frauen in den wirklich einflußreichen Positionen. Traute Müller: „Es sitzen genug fähige Frauen in den Startlöchern, aber sie dürfen immer noch nicht über Gelder entscheiden“.

Die aktuellen Entscheidungen zur Kürzung der Sozialleistungen und zu den ABM-Streichungen gehen ganz zu Lasten von Frauen, so die stellvertretende DGB-Nord- Vorsitzende Karin Roth: „Wir brauchen einen Tabu-Katalog von Bereichen, in denen auf keinen Fall gespart werden darf.“ Dazu müsse der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ebenso gehören wie die Möglichkeit von Weiterbildung. Die SPD-Politikerin Hendrikje Blandow-Schlegel formuliert generell: „Frauen müssen lernen, Ansprüche zu stellen und diese auch durchzusetzen.“

Eine Bewährungsprobe für die Frauen im geeinten Deutschland ist der 25 März. Dann wird die Verfassungskommission entscheiden, ob sie den Artikel 3 durch ein Gleichheitsgebot für Frauen und Männer ergänzt. Wird die Frauenforderung abgelehnt, dann müsse was passieren, so Karin Roth: „Wir Frauen sollten ein sichbares Zeichen setzen, daß wir uns nicht beiseite schieben lassen“. Am Sonntag wurde schon mal in kleiner Runde über eine mögliche Aktion am 25. März nachgedacht, zum Beispiel eine Demo auf der Ost-West- Straße — um zwölf Uhr mittags.

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Derweil wird Senatorin Müller gleich von zwei Seiten mangelndes Engagement in Sachen Frauenbeauftragte vorgeworfen. Die GAL–Fraktion schimpft, die Senatorin und die SPD-Fraktion drückten sich vor einer Novellierung des Gleichstellungsgesetzes: Im Zuge des neuen Personalvertretungsgesetzes wolle die SPD quotierten Personalrätinnen die Kompetenzen der Frauenbeauftragten zuschanzen. Und die Frauenbeauftragte der Baubehörde, Gabriele Dasse, fordert „mehr Rechte und Kompetenzen für eine solide Arbeitsgrundlage“. wie

Siehe Sonderseiten S. 25 bis 28

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