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Andy Herzog: „Wir holen uns den Pott“

■ Werders Einkäufe schon wertsteigernd / Ohne Neubarth, Bockenfeld und Votava

Gesucht und gefunden. Bei Werder Bremen dreht sich derzeit alles um das neue „Traumpaar“ Andreas Herzog und Bernd Hobsch, das nach der Bundesliga- Winterpause durch überragende Leistungen für Schlagzeilen an der Weser gesorgt hat. Die Bremer Juwelen liegen am Mittwoch abend (20.45 Uhr/live bei RTL) im Nou Camp Stadion von FC Barcelona auf dem Präsentierteller, wenn die beiden Europapokalsieger aus dem Meister- und Pokalsieger- Wettbewerb zum zweiten Mal nach dem Bremer 1:1 im Hinspiel um den Supercup der Europäischen Fußball-Union (UEFA) spielen.

„Wir fliegen nach Spanien, um den Pott zu holen“, gab sich Andy Herzog zuversichtlich. Der österreichische Nationalspieler ist im Augenblick auf dem europäischen Fußball-Markt der interessanteste Spieler. Rehhagels „Glücksgriff“ könnte den Bremern wie schon bei den Ausnahmestürmern Rudi Völler und Karlheinz Riedle einmal Millionen in die Kassen bringen. Das gleiche gilt für Bernd Hobsch, der den Sprung von der zweiten Liga in die Renommierklasse auf Anhieb beim SV Werder geschafft hat. Mit seinen drei Toren in drei Spielen hat der Ex- Leipziger die Konkurrenz aufhorchen lassen und die Einkäufer neugierig gemacht.

Willi Lemke hat den Wert des Duos längst erkannt und beide zunächst für „unverkäuflich“ erklärt. „Wir haben das Geld nicht nötig. Der Verein ist gesund“, machte der Werder-Manager deutlich. Doch auch er weiß, daß gegen Peseten und Lira auf Dauer nur schwer anzukommen ist.

Toni Bruins-Slot, der Assistent von Barcelonas Manager Johan Cruyff, hatte die beiden Aufsteiger Herzog und Hobsch schon mehrmals beobachtet. Er konnte seinem Chef anschließend nur Gutes berichten. Der FC Barcelona muß wahrscheinlich auf Suche für einen Nachfolger von Hristo Stoichkov gehen, der sich mit „König Johan“ zuletzt mehrfach angelegt hatte. Dabei hatte der Bulgare in der vergangenen Woche noch Angebote aus Italien ausgeschlagen.

Bei Werder Bremen testete am Montag Otto Rehhagel sein Aufgebot. Um die Mittagszeit stand endgültig fest, daß Frank Neubarth (Achillessehnenverletzung), Mirko Votava (Grippeerkrankung) und Manfred Bockenfeld (gesperrt) für die Begegnung in Barcelona ausfallen. Mit 17 Spielern fliegt der Werder-Troß am Dienstag mit etwa 200 Fans in einer Chartermaschine in die Olympiastadt. Das Mitwirken von Thomas Wolter und Klaus Allofs entscheidet sich erst an Ort und Stelle.

Hans-Joachim Zwingmann, dpa

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