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Unterm Strich

Wie der Direktor der Ostberliner Akademie der Künste, Ulrich Dietzel, am Montag mitteilte, hat Heiner Müller bereits am 26. Januar nach Bekanntwerden der damaligen Stasi-Vorwürfe gegen ihn im 20er- Gremium seinen Rücktritt als Präsident angeboten und die Vertrauensfrage gestellt. Von den damals anwesenden Mitgliedern des Gremiums, dem unter anderem auch Christoph Hein, Stephan Hermlin, Stefan Heym, Volker Braun, Ruth Berghaus und Frank Beyer angehören, habe es ein „eindeutiges Votum“ für ein Verbleiben Müllers im Amt gegeben.

Dietzel bedauerte den Austritt Christa Wolfs aus der Akademie, der die Situation für die Akademie nicht gerade erleichtere. Das 20er-Gremium hatte für den Dienstag abend geplant, die Forderung des Malers und Gremiummitgliedes Dieter Goltzsche nach einer Stasi-Überprüfung der Akademiemitglieder und den Stand des Vereinigungsprozesses der beiden Berliner Akademien Ost und West zu einer Berlin- Brandenburgischen Akademie zu beraten.

Das englische Theaterstück „Berlin Bertie“ um einen Stasi-Offizier, das 1992 in London uraufgeführt wurde und Erfolg hatte, kommt jetzt in Berlin und Lübeck auf die Bühne. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin wird das Stück des englischen Autors Howard Brenton heute erstaufgeführt. Einen Tag später ist in Lübeck Premiere.

Der Berliner Senat muß die beanspruchte Namensänderung der Deutschen Staatsoper Unter den Linden noch prüfen, bestätigte Kultursenator Ulrich Roloff-Momin am Montag auf Anfrage im Kulturausschuß. Er stellte sich hinter den Vorschlag von Opernintendant Georg Quander, der dafür plädiert hatte, künftig auf das Wort „Deutsche“ zu verzichten. Der neue Name „Staatsoper Unter den Linden“ schließe eine Verwechslung mit der „Deutschen Oper“ aus. Der kulturpolitische Sprecher der CDU, Uwe Lehmann-Brauns, deutete den Namen „Deutsche Staatsoper“ hingegen als „Ausweis nationaler Qualität“.

Der Berliner Kulturausschuß empfiehlt dem Abgeordnetenhaus, die Zustimmung zu dem deutsch-iranischen Kulturabkommen wieder zurückzuziehen, solange der Autor Salman Rushdie mit Mord bedroht ist. Darauf verständigten sich am Montag auf einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Grüne die Mitglieder des Kulturausschusses. Der Senat von Berlin hatte am 25. Juli 1991 seine Zustimmung zu dem Abkommen gegeben. Auch soll der Iran bei allen Messen und Ausstellungen im Land Berlin ausgeschlossen werden. Außerdem sollen keine Bürgschaften für Exportgeschäfte in den Iran übernommen werden. Mit dem Hinweis auf die Menschenrechtsverletzungen und die immer noch bestehende Morddrohung gegen Rushdie hatten bereits die Landesregierungen von Bayern, Bremen, Hessen und Rheinland-Pfalz ihre Zustimmung zu dem Kulturabkommen versagt.

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