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Brauner Ring

■ Eduard Zimmermann im Zwielicht

Berlin/Potsdam (taz/ADN) – Fernseh-Denunzius Eduard Zimmermann, der auf öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Kanälen Verbrecher jagt, bewegt sich selbst im von ihm so gern zitierten sogenannten Milieu: nämlich im rechten. Wie ein Beitrag des ARD-Politmagazins „Kontraste“ am Montag enthüllte, wollte Zimmermann, der auch Chef der Verbrechensopfer-Hilfsorganisation „Weißer Ring“ ist, einen ganzen Landesverband der rechtsextremen „Republikaner“ geschlossen in den „Weißen Ring“ aufnehmen. Erst durch Intervention einiger Vorstandsmitglieder habe die Unterwanderung durch die Faschos verhindert werden können. Außerdem warf „Kontraste“ Zimmermann vor, Fälle aus dem „Weißen Ring“ für seine Sat.1-Reality- Show „K – Verbrechen im Fadenkreuz“ ohne Benachrichtigung und Einverständnis der Betroffenen zu vermarkten.

Brandenburgs Innenminister Alwin Ziel (SPD) drohte am Dienstag, aus der Opfer-Hilfsorganisation „Weißer Ring“ auszutreten, wenn sich die zweifelhafte Verknüpfung von Hilfe und Vermarktung bestätigen sollte. Ziel sagte im ORB, Eduard Zimmermann schade sich mit Praktiken wie der Rep-Affäre bloß selbst.

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