Niedersachsen: Genug Platz für Wind

■ Griefahn bläßt die Backen für Windenergie auf

Niedersachsen:

Genug Platz für Wind

Griefahn bläßt die Backen für Windenergie auf

Im Nordwesten Niedersachsens gibt es ein großes Potential an geeigneten Standorten für Windkraftanlagen. Eine Studie des Deutschen Windenergieinstituts (Wilhelmshaven) hat in acht Kreisen und zwei kreisfreien Städten Flächen für 12.000 bis 15.000 Megawatt Windenergieleistung ermittelt. Dabei wurden bereits zahlreiche Flächen wie Siedlungen, Wälder, Naturschutz- und Erholungsgebiete ausgeschlossen. Es sei daher kein Problem, bis zur Jahrtausendwende die von der Landesregierung geplanten 1.000 Megawatt Windenergieleistung zu installieren, sagte Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) am Donnerstag bei der Präsentation der von ihr in Auftrag gegebenen Studie in Hannover. Diese Leistung entspreche etwa vier Prozent des Stromverbrauchs in Niedersachsen.

Zahlreiche Anfragen von Investoren für Windkraftanlagen sowohl von Kommunen als auch von privater Seite lägen vor, sagte die Ministerin. Darunter befänden sich auch viele Landwirte, die sich mit Windenergieerzeugung einen Nebenerwerb eröffnen wollten. Griefahn gab sich optimistisch, daß der Bau von Windkraftanlagen in den nächsten Jahren schneller als bisher vorangeht. Seit 1990 wurden erst 53 Megawatt installiert. Planungshindernisse seien inzwischen aus dem Weg geräumt. Das Gesetz über die Stromeinspeisung verpflichte inzwischen die großen Energieversorger, Strom aus alternativer Erzeugung zu einem Mindestpreis von 16,5 Pfennig pro Kilowattstunde abzunehmen.

Trotz der auf den ersten Blick hohen Investionskosten von immer noch 2,5 Millionen Mark für eine Ein-Megawatt-Anlage sei Windenergie inzwischen wirtschaftlich. Nach zehn Jahren habe eine Anlage in der Regel die Investitionen erwirtschaftet, da praktisch kaum Betriebs-und Entsorgungskosten entstünden. Das Atomkraftwerk Stade etwa habe in den vergangenen vier Jahren allein für die Nachrüstung 650 Millionen Mark gekostet, sagte die Ministerin. dpa