Lokalkoloratur

■ betr.: Sandra Völker

LOKALKOLORATUR

Franzi hier, Franzi da, Franzi überall. Irgendwie kann die Hamburger Schwimmerin Sandra Völker den Rummel um ihre Berliner Kollegin Franziska von Almsick nicht mehr hören. „Das nervt schon etwas“, äußert sich die Rückenspezialistin zu diesem Thema. Nerven tut die Europameisterin auch, daß sie im Gegensatz zu der Berliner Wassergöre finanziell ganz alt aussieht. Aufgrund ihres verpatzten Olympiaauftritts und der Tatsache, daß ihre Paradedisziplin 50 Meter Rücken ein Schattendasein führt, wurde ihr unlängst die Sporthilfe auf die Hälfte gekürzt. Ein Zustand, den die von ihren Sportlerkollegen gekürte Hamburger „Sportlerin des Jahres“ nun mit Hilfe ihres männlichen Pendants bei dieser Wahl, des ab Sonntag emeritierten Volleyballspielers Frank Mackeroth, beenden möchte. Der Betriebswirtschaftsstudent wird fortan versuchen, die 18jährige Handelsschülerin zu vermarkten. Ein interessantes Experiment. Denn in dieser Sportart haben es bisher in Deutschland (West) nur Michael Groß und jetzt die Franzi geschafft, sich vom Werbekuchen ein großes Stück abzuschneiden. Und die 50 Meter Rücken, in der die 180 cm große Hamburgerin derzeit eine der Schnellsten ist, stehen leider nicht bei den Olympischen Spielen auf dem Programm. kader