: Marseille und Mailand vornweg
■ Die Champions-League als Zweiklassengesellschaft
Hamburg (dpa) – Die schier erdrückende Dominanz zweier Klubs in der Champions-League hat dem Kräftemessen der Besten des Kontinents bei seiner zweiten Auflage einiges an Spannung genommen. Denn schon zwei Spieltage vor Abschluß der Runde besteht eigentlich kein Zweifel mehr: Olympique Marseille und der AC Mailand werden sich am 26. Mai im Europacup-Finale gegenüberstehen. Nur noch zwei Klubs haben die Chance, das Traum-Endspiel zu verhindern: Der IFK Göteborg und die Rangers aus Glasgow.
Seine Extra-Klasse stellte am Mittwoch abend Olympique Marseille unter Beweis. Zwei Wochen nach dem 1:1 im Berliner Olympiastadion ließ der französische Titelträger ZSKA Moskau diesmal nicht den Hauch einer Chance und fertigte die Russen nach spektakulärem Offensiv-Fußball mit 6:0 ab. Mit drei Toren (4./35./49.) besiegte Nationalspieler Sauzee die völlig überforderte ZSKA-Mannschaft praktisch im Alleingang. Den Rest teilten sich vor 35.000 Zuschauern Pele (42.), der für den noch schonungsbedürftigen Völler eingewechselte Ferreri (71.) und Desailly (79.). Da gleichzeitig die Glasgow Rangers den FC Brügge mit 2:1 in Schach hielten, wurde die Entscheidung über den Gruppensieg noch einmal vertagt.
Top der AC Mailand. Obwohl Trainer Capello gegen den FC Porto sein niederländisches Dreigestirn Gullit, Rijkaard und van Basten sowie weitere drei Stammspieler wegen Verletzung oder Erkrankung ersetzen mußte, kam Milan zum vierten Sieg im vierten Spiel. Ein 18-m-Schuß von Eranio (31.) brachte den harmlosen portugiesischen Meister vor 67.000 Zuschauern im Meazza-Stadion um seine letzte Final-Chance.
Die hat noch der IFH Göteborg, die Skandinavier feierten beim 3:0 über den enttäuschenden PSV Eindhoven ihren dritten Gruppensieg in Folge und machen sich nun selbst wieder leichte Hoffnungen. Vor 35.000 Zuschauern war nach Toren von Nilsson (1.), Ekström (45.) und Martinsson (47.) früh alles klar.
Wenn am heutigen Freitag in Genf das Halbfinale im UEFA- Cup ausgelost wird, hoffen Jürgen Kohler und Andreas Möller auf einen attraktiven Gegner für ihren Klub Juventus Turin. Beim 3:0 über Benfica Lissabon zählten beide zu den Matchwinnern. Kohler legte mit seinem Tor in der 2. Minute den Grundstein, Möllers Eckball (45.) war der Ausgangspunkt zum 2:0. Später zog sich der Ex-Frankfurter eine Oberschenkelverletzung zu, mußte aus dem Spiel genommen werden und rechnet nun mit einer bis zu vierwöchigen Pause.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
