piwik no script img

Versuche, Nordkorea doch noch umzustimmen

■ Wien besteht auf Atominspektionen

Wien/Tokio/Frankfurt (dpa) – Mit intensiven internationalen diplomatischen Bemühungen soll Nordkorea dazu bewegt werden, den Atomwaffen-Sperrvertrag nicht zu verlassen: In Peking verhandelten in der Nacht zum Donnerstag die USA und Nordkorea auf bilateraler Ebene. Die japanische Agentur Kyodo berichtet von „Annäherungen“.

In Wien beriet die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hinter verschlossenen Türen über ihr weiteres Vorgehen. Die Atombehörde bestehe weiter darauf, zwei Lager des nordkoreanischen Atomforschungszentrums in Yongbyon zu inspizieren, hieß es. In Wien war ein Resolutionsentwurf in Arbeit, der Pjöngjang erneut aufforderte, die Sonderinspektionen zuzulassen, um Differenzen zwischen Angaben Nordkoreas und Analysen der IAEO zu klären. Rußland soll sich um einen Ausgleich in den starren Fronten bemühen. Eine Stellungnahme an den UNO-Sicherheitsrat oder an UNO-Generalsekretär Butros Ghali als übergeordnete Stellen schien wahrscheinlich. Eine neuerliche Sondersitzung des höchsten IAEO-Exekutivauschusses, des Gouverneursrates, am 31. März galt als sicher. Bis dahin sollten die Kontroversen zwischen dem Westen auf der einen und China auf der anderen Seite ausgeräumt werden, hieß es.

Unterdessen warnten Konfliktforscher des Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) vor der Möglichkeit eines bevorstehenden Atombomben-Baus in Nordkorea. „Es kann sein, daß die Nordkoreaner bereits genug Plutonium für ein bis zwei Bomben haben“, sagte PRIF-Mitarbeiterin Annette Schaper am Donnerstag. Sie sprach von „erdrückenden Hinweisen“ auf ein Atomwaffenprogramm.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen