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Außer Spesen nix gewesen

KOMMENTAR

Außer Spesen nix gewesen

„Bei der ersten Deutschen Spacelab-Mission haben die Astronauten Apfelsinensaft gemischt und Fliegen gefangen“, sagt der Hamburger Astrophysiker Jochen Schramm. Und viel mehr sei als Ergebnis auch nicht dabei herausgekommen, als daß es in einem Raumschiff nicht so einfach ist, eine herumschwirrende Stubenfliege einzufangen oder schwerelos wabernden Orangensaft wieder ins Glas zu bugsieren. Die bemannte Raumfahrt ist nicht nur nach Schramms Auffassung zu teuer und „bringt nichts“. Auch die Deutsche Physikalische Gesellschaft kann einen wissenschaftlichen oder ökonomischen Nutzen, der die hohen Kosten rechtfertigen würde, nicht ausmachen.

Vom Vorstoß des Menschen in den Weltall geht eine besondere Faszination aus, die die Gemüter seit Jules Verne bewegt. Das geben auch die Physiker zu. Aber die Hauptriebfeder dafür, Astronauten für Milliarden in den Weltraum zu schicken, war Faszination, sondern der politische und militärische Wettbewerb zwischen den USA und den Sowjets. Später kam der politisch motivierte Ehrgeiz europäischer Staaten dazu. Die Physiker fordern eine Kosten-Nutzen-Rechnung.

Der sogeannte technologische „Spin-off“ (Teflon-Pfanne) der Raumfahrt halte sich in Grenzen und solle nicht überschätzt werden.

Mit Ausnahme von Untersuchungen am Menschen könnte man „alle Experimente im All mit Robotern präziser, genauer und um Größenordnungen billiger machen“, kritisiert Schramm. Das von UKE-Mediziner Dräger entwickelte Augendruckmessgerät hätte man auch ohne Einsatz im All bauen und erproben können. Vera Stadie

Bericht Seite 30

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