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Entwicklungsland BRD

■ Behinderte fordern ihre Rechte

„Ekel auf Reisen“, hieß ein gut besuchtes Diskussionsforum auf der Internationalen Tourismus- Börse, das von der Berliner „Lebenshilfe“ für Menschen mit geistiger Behinderung im Zusammenhang mit der Behindertenbeauftragten des Senats einberufen worden war.Namhafte Vertreter der verschiedensten Behindertenorganisationen diskutierten mit Reiseveranstaltern und Journalisten.

Sie kritisierten das Urteil des Flensburger Amtsgerichts, wonach ein Reiseveranstalter einen Teil der Reisekosten an eine klagende Familie zurückerstatten mußte, da der Anblick im gleichen Hotel wohnender Behinderter „ekelerregend“ gewesen sei. In scharfer Form lehnt die Diskussionsrunde zunehmende Tendenzen der Gewalt und der Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen ab. Sie forderten mehr Unterstützung auch im Tourismus.

Die Teilnehmer forderten ein Antidiskriminierungsgesetz für die Bundesrepublik Deutschland nach dem Vorbild der USA, Kanadas und Schwedens.Im Gegensatz zu anderen europäischen und außereuropäischen Ländern gibt es in der Bundesrepublik kein zentrales Auskunftsmittel für behinderte Touristen. Die Bundesrepublik sei auf diesem Gebiet noch ein „Entwicklungsland“.

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