piwik no script img

Jagd auf halbzahme Enten und Fasanen verbieten?

Der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Hans Wiesen (SPD) plant die Jagd halbzahmer Enten und Fasanen, die nach seiner Ansicht als „Schießveranstaltungen“ anzusehen sind, nun direkt verbieten zu lassen. Vor kurzem hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig die Landesverordnung über das Aussetzen solcher Tiere für nichtig erklärt. „Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn auf große Mengen halbzahmer und oft sogar noch handzahmer Tiere geschossen wird, die sich kaum von den Aussetzungsplätzen entfernt haben“, reagierte der Minister am Montag auf das OVG-Urteil vom Freitag.

Die Gerichtsentscheidung werde selbstverständlich beachtet, meinte Wiesen in einer in Kiel veröffentlichten Mitteilung. Er werde jedoch nach juristisch einwandfreien Wegen suchen, um „die Schießveranstaltungen, die mit einer ordnungsgemäßen Jagd nichts zu tun haben, verbieten zu lassen“. Der Minister appellierte an die Jägerschaft des nördlichsten Bundeslandes, „von den höchst fragwürdigen Jagden abzusehen“. Diese Art der Jagd sei naturunverträglich „und paßt eher zu einer Schießbude“, sagte Wiesen wörtlich.

Nach OVG-Auffassung verletzt die Landesverordnung vom November 1991 die Interessen von Reviereignern, Tiere in ihren Bereichen aussetzen zu dürfen. Die Antragsteller auf das Normenkontrollverfahren über die Rechtmäßigkeit der Verordnung hatten sich dagegen gewandt, weil darin das Aussetzen gezüchteter Wildenten verboten wurde und Fasane vom 15. Mai bis 15. Januar nicht ausgesetzt werden dürfen. dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen