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Schüsse auf Gefangenen

■ Palästinenser von Siedler getötet

Jerusalem (AFP) – Ein gefangener 19jähriger Palästinenser ist gestern morgen von einem jüdischen Siedler in der Westbank erschossen worden. Nach Angaben aus israelischen Militärkreisen wurde der Palästinenser von einem Siedler mit acht Schüssen in den Rücken getötet, während er mit gefesselten Händen auf dem Boden lag.

Am Morgen hatte ein Sprecher der Siedler erklärt, der Palästinenser sei in der Nähe einer Siedlung gestellt worden, als er mit einer Handgranate einen Anschlag auf eine jüdische Schule begehen wollte. Er sei von zwei Siedlern zunächst überwältigt worden, nachdem er einen von ihnen mit einem Messer verletzt hatte. Danach soll er versucht haben, die Handgranate zu entsichern, worauf er erschossen worden sei. Israelische Militärquellen widersprachen später dieser Darstellung, bestätigten aber, daß der Getötete eine Handgranate bei sich trug.

In der Ortschaft Beit Aula bei Bethlehem in der Westbank wurde in der Nacht zu Dienstag ein Palästinenser schwer verletzt, als eine israelische Militärpatrouille auf eine Gruppe von maskierten und mit Äxten bewaffneten Männern stieß und das Feuer eröffnete. Das berichteten israelische Militärkreise. Eine Person sei festgenommen worden. In der südisraelischen Ortschaft Bet Guvrin wurden zwei Angestellte des israelischen Landwirtschaftsministeriums, die für die Kontrolle von Agrareinfuhren aus den besetzten Gebieten nach Israel verantwortlich sind, durch Schüsse leicht verletzt.

Angesichts der Eskalation der Gewalt in den besetzten Gebieten hat sich Frankreich gestern für eine Debatte im UN-Sicherheitsrat zu diesem Thema ausgesprochen. Diese Debatte könnte auf eine Verurteilung der Gewalt „von egal welcher Seite“ durch den Präsidenten des Sicherheitsrats hinauslaufen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

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