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Von alter Schule

■ Willy Brunner zu seinem Kinder- und Jugendfilm „Die Honigskuckuckkinder“

Der Filmemacher Willy Brunner reist zur Zeit mit seinem Kinder- und Jugendfilm „Die Honigkukkuckskinder“ durch Deutschland — gezwungenermaßen: Auf die Filmpäpste bin ich richtig sauer — sagt er. Sein Film ist nicht in die Filmförderung gekommen.

Dabei hat die Kinderbuchautorin Mirjam Pressler am Drehbuch mitgearbeitet. Warum der Film abgelehnt wurde? Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich will sich mit dem Flüchtlingsthema im Kinderfilm niemand weit aus dem Fenster lehnen — und ein Geschäft kann man damit auch nicht machen, vermutet er.

Dann sagt er, was jeder Regisseur einfach sagen muß: Dabei kommt der Film bei Lehrern und Kindern gut an. Ob es Kritik gibt? Natürlich, den Eltern schmeckt das nicht so gut, die Mutter Behrends kommt ja schlecht weg. Aber die Kinder verstehen es und finden es gut.

Und sonst? Manche behaupten, es kämen nur schlechte Deutsche im Film vor - aber das stimmt nicht, die Lena ist ja Deutsche.

Willy Brunner steht zur stark klischeehaften Darstellung der Charaktere: Ich bin noch von der alten Schule. Das waren doch die mit dem Baggerführer Willibald? Jaja, manchmal muß man die Figuren klar zeichnen. Wenn ich den Knister zum Beispiel ambivalenter gezeichnet hätte, das wäre nach hinten losgegangen. Der kommt bei den Mädchen sowieso schon gut an — obwohl er einen Ganoven spielt.

Wer Fragen hat, soll sie eben stellen. Der Filmemacher ist sowieso gegen ein „Ablieferungskino“, in dem die Kinder allein gelassen werden. Honigkukkuckskinder ist ein Familienfilm, da kann die ganze Familie reingehen und hinterher drüber reden. ede

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