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Schöne Aussichten-betr.: "Kindermorde in Natal", taz vom 13.3.93

betr.: „Kindermorde in Natal“, taz vom 13.3.93

[...] Bitte beteiligen Sie sich nicht an der um sich greifenden Verunklarung von Sachverhalten durch gezielte Sprachverhunzung. „Sicherheitskräfte“ ermorden keine Kinder. Vielleicht waren's Polizisten? Oder Militärs? Milizen? Paramilitärische Verbände? Sicherheitskräfte jedenfalls ist ebenso treffend wie „Entsorgungspark“ für Mülldeponie oder „Stoffeintrag“ für Verseuchung.

Schlimm, woran wir uns gewöhnen. Arbeiter werden nicht entlassen, sondern „freigesetzt“. (Gerade wurden bei Hoechst übrigens wieder irgendwelche Gifte „freigesetzt“, und in Bosnien wird weiter „ethnisch gesäubert“.)

Wenn also wieder mal von „Sicherheitskräften“ die Rede ist – frage stets: Um wessen Sicherheit geht's dabei? Und wenn die Wirtschaft stagniert: Bitte verwenden Sie nicht auch das Wort: Nullwachstum. Orwells Neusprach läßt grüßen. Schöne Aussichten. Lothar Walser, Waldkirch

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