piwik no script img

Bald Streik?

■ IG Metall Küste: Arbeitgeber im Handwerk provozieren Arbeitskampf / "Dramatische Lage"

: Arbeitgeber im Handwerk provozieren Arbeitskampf / »Dramatische Lage«

Steht dem Metallhandwerk ein Arbeitskampf bevor? Die Tarifsituation sei dramatisch, sagte IG Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller gestern. Den Arbeitgebern warf er vor, „durch engstirnige Blockadepolitik gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen zu provozieren.“

Urabstimmung und Beginn von Streikmaßnahmen im Metallhandwerk sind nach seinen Worten im April — zeitgleich zur Tarifentwicklung der Metallindustrie in Mecklenburg-Vorpommern — zu erwarten. Besonders weit seien die Vorbereitungen in der Kfz-Branche in Schleswig-Holstein, dort laufe eine erste Warnstreikwelle an.

Die IGM fordert hier im Kfz- Handwerk 7,5 Prozent mehr Einkommen, den Einstieg in die 35-Stunden-Woche sowie die Festlegung der Regelarbeitszeit von Montag bis Freitag. Dem stehe ein Arbeitgeberangebot von drei Prozent und „ein definitives Nein zu jeglicher Arbeitszeitverkürzung“ gegenüber. Auch in den anderen Tarifgebieten des Bezirks, zu dem Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern, Bremerhaven, Bremen, Hamburg und das nordwestliche Niedersachsen gehören, bedeuteten die Offerten der Innungen „knallharten Reallohnverlust“.

Echte Tarifverhandlungen zwischen Innungen und IG Metall gibt es nach Angaben Teichmüllers faktisch in diesem Jahr erstmals nicht mehr. Die Vorgaben kämen von Gesamtmetall. „Überall werden drei Prozent geboten, gibt es ein Nein zur Arbeitszeitverkürzung.“ Im Osten bereiteten die Arbeitgeber den Rechtsbruch der Tarifverträge vor, die nach ihrem Willen nicht länger verbindlich sein sollten. „Es geht um die Tarifautonomie“ sagte der Gewerkschafter. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen