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Schutzraum für obdachlose Frauen

Immer mehr Frauen sind obdachlos. Lag ihr Anteil vor sechs Jahren noch bei etwa drei Prozent, sind inzwischen fast zehn Prozent aller Obdachlosen in Hamburg Frauen. 90 Prozent aller Besucher in Beratungsstellen sind Männer, der Umgangston ist meist aggressiv. Seit November 1992 bietet deshalb die „Kemenate“ in der Bellealliancestraße, der erste Obdachlosen-Tagestreff nur für Frauen, einen Schutzraum für die rund 1400 obdachlosen Frauen in Hamburg. Heute feiern die vier Mitarbeiterinnen die offizielle Eröffnung der Räume. Mit dabei ist auch Frauensenatorin Traute Müller, die sich für den Umbau des ehemaligen Kinderladens in eine Beratungsstelle mit Küche, Bad, Ruhe- und Aufenthaltsraum eingesetzt hatte. Schon jetzt kommen täglich fünf bis zehn Frauen in die „Kemenate“. „Hier bekommen sie wenigstens eine warme Mahlzeit, wir kochen jeden Mittag zusammen“, sagt Mitarbeiterin Birgit Röschmann und beschreibt die besondere Problemlage: „Die verdeckte Wohnungslosigkeit ist bei Frauen sehr groß. Sie schlüpfen aus Angst, auf der Straße zu landen, eher bei Freunden unter als Männer. Dafür lassen sie sich sexuelle Anmache und sogar Gewalt gefallen“, sagt die gelernte Krankenschwester. Wichtig sei für die Frauen, sich und ihre Kleidung waschen zu können, ohne sexuelle Belästigungen von Männern befürchten zu müssen. Bereits nach dreimonatiger Arbeit können die Mitarbeiterinnen bestätigen: „Frauen, die nicht den Schutzraum einer eigenen Wohnung haben, brauchen einen männerfreien Raum, um sich zu regenerieren“. wie

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