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Das Fahrradpaket

■ Das MicroBike paßt ins Schließfach

Zusammengefaltet sieht es aus wie ein zweckfreies Kunstobjekt – schließlich wurde es vor drei Jahren im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt. Mit etwas Geduld läßt sich die Stangen-Räder-Installation aber auch auseinanderfalten, und dann hat man einen Zwitter aus Kinderroller und Fahrrad vor sich. Alles ist dran – ein lachhaft kurzer Lenker, Kotflügel und Rennglocke.

Trotzdem unterschreitet das „MicroBike“, das 1986 in Schweden patentiert wurde, jedes Klapprad-Format noch beträchtlich. Das neun Kilogramm schwere Fahrradpaket kann man einfach unter den Arm klemmen und an jeder Garderobe abgeben – ohne sich über ölverschmierte Hände zu ärgern, denn das MicroBike hat Gummibälge um sämtliche Gelenke und statt der Kette einen Zahnriemen aus Kunststoff. Vielleicht könnte man damit sogar bei der BVG in den ersten Wagen einsteigen, wer weiß? Viele haben es in Berlin noch nicht ausprobiert. „Es gibt bisher nur verhaltenes Interesse“, erklärt Sven Friedrich, Geschäftsführer der Kreuzberger Filiale von „Fahrrad Mietzner“.

Der geringe Absatz liegt vielleicht am Preis von mehr als tausend Mark, vielleicht aber auch am begrenzten Einsatzgebiet des MicroBikes. Lange Strecken kann man mit dem Zweigangrad (Höchstgeschwindigkeit: 25 Stundenkilometer) nicht zurücklegen: „Nach zehn Kilometern wird es anstrengend“, sagt Friedrich. Außerdem fängt die Rahmenkonstruktion aus Aluminium Unebenheiten kaum auf, so daß sich der Einsatz auf Feldwegen nicht empfiehlt. Als Kurzstreckenrad ist das MicroBike aber gut zu gebrauchen – etwa für Leute, die eine Viertelstunde von der nächsten U-Bahn- Station weg wohnen und Angst vor Fahrraddieben haben. Die haben es mit dem Faltrad schwer. mh

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