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Opfer der Vereinigung

■ Arbeitslosigkeit unter ausländischen BerlinerInnen stieg auf 20 Prozent an

Berlin. Auf dem Arbeitsmarkt ist seit der Wende ein immer härterer Verdrängungswettbewerb ausgebrochen. Die Schwarzarbeit nimmt zu, und immer mehr Bewohner aus dem Umland suchen in Berlin Beschäftigung. Verlierer sind vor allem die Ausländer in Berlin. 1992 lag nach Angaben der Ausländerbeauftragten Barbara John (CDU) die Arbeitslosenquote unter ausländischen Berlinern durchschnittlich bei 20 Prozent, so hoch wie nie zuvor. „Hier nehmen die Deutschen den Ausländern die Arbeitsplätze weg und nicht umgekehrt“, sagte Frau John am Mittwoch abend auf einer Veranstaltung unter dem Motto „Ausländerbeschäftigung in Berlin“ in der Kulturbrauerei.

Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, daß Berlin seine ausländischen Mitbürger braucht. Nicht nur aus kulturellen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Frau John wies darauf hin, daß es in Berlin 10.000 ausländische Unternehmen gibt, die allen Berlinern Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Doch unter der hohen Arbeitslosigkeit leiden vor allem Ausländer, und unter ihnen sind besonders zwei Gruppen stark betroffen: ältere und sehr junge Arbeitnehmer. Beide haben mit demselben Problem zu kämpfen, mit der zu geringen Qualifizierung.

Die nächste Generation ist aus anderen Gründen oft unqualifiziert. Jeder vierte Berliner Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren ist einer Studie der Freien Universität zufolge Ausländer, aber nur jeder zehnte Auszubildende. Zudem sind in Berlin nach Angaben von Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) 29,5 Prozent aller ausländischen Jugendlichen ohne Hauptschulabschluß. dpa

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