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Die Rückkehr der ballwerfenden Nordlichter

■ Handballbundesliga: Fredenbeck putzt Magdeburg 25:18 / Auch Handewitt und Buxtehude gewinnen / THW Kiel Remis

: Fredenbeck putzt Magdeburg 25:18 / Auch Handewitt und Buxtehude gewinnen / THW Kiel Remis

„Dieser Sieg ist praktisch drei Punkte wert.“ Zu dieser, zumindest arithmetisch gesehen, bemerkenswerten Erkenntnis kam Zenon Lakomy, Trainer des Handballbundesligisten VfL Fredenbeck nach dem 25:18-Heimerfolg seiner Mannschaft gegen den SC Magdeburg. Vor 2300 Zuschauenden in der Fredenbecker Geestlandhalle ist der Heimmannschaft somit der sechste Heimsieg in Folge gelungen — das Abstiegsgespenst scheint gebannt. So sieht es auch Lakomy. „Jetzt haben wir mehr Sicherheit und können die nächsten Aufgaben beruhigt angehen“, äußerte sich der Übungsleiter hernach voller Enthusiasmus.

Zum Schwärmen veranlaßte ihn insbesondere die Leistung von Binjo Tluszynski. Der polnische Routinier konnte nach Belieben im Rückraum die Fäden ziehen. Zudem gelangen ihm 5 Treffer. Dazu stellte Torhüter Mariusz Dudek seine Klasse unter Beweis: Er wehrte zwölf Würfe ab, darunter waren drei Siebenmeter.

Einen Einstand nach Maß feierte der neue Trainer Anders Dahl- Nielsen bei der SG Flensburg-Handewitt. Mit 19:15 besiegte seine stark auftrumpfende Mannschaft den TSV Milbertshofen in der Handball-Bundesliga. „Ich war überrascht mit wieviel Herz wir gespielt haben“, freute sich der als Nachfolger von Zvonimir Serdarusic geholte 209fache dänische Ex- Nationspieler nach seiner ersten Partie als Bundesliga-Coach. „Stolz bin ich auf die kämpferische Leistung meiner Spieler und ganz besonders auf Torhüter Klaus Rehn.“

Die Schleswig-Holsteiner behielten in der rasanten Abwehrschlacht vor 2000 Zuschauern in der ausverkauften Handewitter Wikinghalle die Nerven und hatten in dem überragenden Rehn einen sicheren Rückhalt.

Der THW Kiel kann in der Handball-Bundesliga auch auswärts noch punkten. Mit dem 19:19 beim daheim unbesiegten TV Großwallstadt erreichten die Schleswig-Holsteiner den ersten Zähler in fremder Umgebung seit dem 10. Oktober. Seitdem hatte es acht Niederlagen gegeben. „Ein Punkt in Großwallstadt ist sehr gut. Nun ist auch der vierte Platz noch greifbar. In unserer Mannschaft weht ein frischer Wind“, freute sich THW-Manager Heinz Jacobsen. Zur Pause sahen die Gäste schon wie der sichere Sieger aus. Über 6:4 bauten die Kieler ihre Führung auf 10:6 aus. Doch nach dem Wechsel wurden die Großwallstädter immer stärker und gingen mit 16:14 in Führung. Den möglichen Sieg der Gastgeber vergab Roos acht Sekunden vor Abpfiff, als er einen Siebenmeter am Tor vorbei warf.

Mit viel Glück gelang den Frauen des Buxtehuder SV in der Handball-Bundesliga ein 20:19-Sieg gegen den VfL Sindelfingen. Nach einem starken Auftakt zeigten die Gastgeberinnen am Sonnabend vor 700 Zuschauern in der zweiten Halbzeit die wohl schlechteste Leistung der bisherigen Saison. „Ich möchte mich dafür entschuldigen“, sagte der restlos enttäuschte Coach Hans-Herbert Ludolf, der nach der Pause seine beiden angeschlagenen Nationalspielerinnen Heike Axmann und Katja Dürkop kaum noch einsetzen konnte.

Buxtehude hatte die mittelmäßige Partie bis zum 18:13 in der 50. Minute dominiert. Dann verloren sie den Faden und Sindelfingen holte bis zum 19:18 (58.) auf. Mit viel Glück überstand der BSV die letzten beiden Minuten und kann sich nun weiterhin Hoffnungen auf einen Platz in einem europäischen Pokal-Wettbewerb machen. dpa

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