: Der sechste Mann bei Radio Bremen
■ Spekulationen um vakanten Posten im Verwaltungsrat
Wird Harald Neujahr, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP und Bremerhavener, der langgesuchte sechste Mann im Verwaltungsrat von Radio Bremen? Unter Mitgliedern des Rundfunkrats werden ihm gute Chancen für den nächsten Wahlgang am 23. April eingeräumt. Denn Neujahr ist aus Bremerhaven — und vor allem kein Genosse.
Die Besetzung des sechsten Sitzes hat eine lange Vorgeschichte. Bei der Wahl durch den Rundfunkrat im September 1992 wurden vier SPD- und ein CDU-Kandidat problemlos bestimmt. Nur Günther Lemke, SPD-Mann und Sozialdezernent aus Bremerhaven, fiel durch. Wiederholt, mit und ohne Gegenkandidaten. Nach fünf Wahlgängen wurde das Thema vertagt, doch auch auf der Sitzung am 3. Dezember konnte sich in fünf weiteren Wahlgängen keine Mehrheit auf Lemke einigen. Bei der Sitzung am 15. März wurde die Wahl von der Tagesordnung genommen, obwohl Karl Willms, Oberbürgermeister von Bremerhaven, einen flehentlichen Brief losließ: Die Mitglieder sollten doch die „gute Vertretung“ der Hafenstadt bei RB berücksichtigen und „den Bremerhavener Kandidaten unterstützen.“ Aus dem Rundfunkrat verlautet, es habe sich eine Koalition zusammengefunden — Genossen, die Lemke persönlich ablehnen, und der Nicht- SPD-Fraktion, der ein fünfter Sozialdemokrat zuviel ist. Im Rundfunkrat heißt es nun, bis zur Wahl werde ein akzeptabler Kandidat in der Ampelkoalition „ausgekungelt“. bpo
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen