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Hamburg — Israel: Carlebach-Stiftung gegründet

Zum Gedenken an den von den Nazis ermordeten Hamburger Oberrabbiner Joseph Carlebach wurde jetzt an der Bar-Ilan-Universität in Tel Aviv ein Institut gegründet. Hamburgs Wissenschaftssenator Leonard Hajen (SPD) kehrte vorgestern abend aus Israel zurück, wo er den Gründungsvertrag für die Stiftung unterzeichnete, an der Hamburg zur Hälfe beteiligt ist. Das Institut, das nun mit seiner Arbeit beginnen kann, wird von der überlebenden Tochter des Rabbi, Miriam Gillis-Carlebach, geleitet. Die Stiftung soll Leben und Werk des jüdischen Geistlichen erforschen und auch einen Teil seiner Schriften publizieren, berichtet Behördensprecher Jens-Peter Rosenfeld. Carlebach sei stets für Toleranz gegenüber anderen Religionen eingetreten, habe sich aber auch mit weltlichen Themen wie Sport und Erziehungswissenschaft befaßt.

Der Oberrabbi für Hamburg und Altona war 1942 nach Riga zwangsdeportiert und dort ermordet worden. Nach ihm wurde vor wenigen Jahren der Platz am Grindelhof benannt, auf dem früher die jüdische Synagoge stand. Für die Beteiligung an der Stiftung, eine Kooperation der Hamburger Uni mit Israel, hatte die Hansestadt 500000 Mark bereitgestellt. kaj

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