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■ „Der Papagei“ – ein Film von Ralf Huettner

Aufgelaufen zum Hochformat des Charakterdarstellers, ist Harald Juhnke im Moment der Minimalkonsens, auf den sich der Neuköllner mit Pudel noch mit der Szene-Kreuzbergerin einigen kann. Juhnke kann volkstümeln, aber nicht hetzen; er ist ein Berliner, aber einer mit Willy-Brandt-Sozialisation.

In Ralf Huettners „Der Papagei“ gibt er einen glücklosen Gemüsehändler, dessen Marktschreierprosa einen schneidigen Politmanager überzeugt, daß Juhnke der Wunschkandidat seiner deutschnationalen Partei ist. Stück für Stück baut er ihn auf, mit deutschelnder Rhetorik, von Nachbar zu Nachbar. Juhnke spielt das Ganze mit leisem Erschrecken über die Wirksamkeit seiner Verstellung – während der Filmaufnahmen hatten ahnungslose Zuschauer bei ihm angefragt, ob sie in seine Partei eintreten könnten. mn

Heute: 19.30 und 22 Uhr im Movimento, Kottbusser Damm 22

Szene aus: „Der Papagei“ Foto: Verleih

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