piwik no script img

Lora bleibt am Boden

■ Mitanbieter verhindern Sendestart

München (taz) – Die unendliche Geschichte des alternativen Münchner Lokalsenders Radio Lora geht weiter. Seit fast zehn Jahren sucht Lora einen Platz im Äther. Nachdem die Bayrische Landesmedienzentrale (BLM) nach langen Kämpfen endlich ein Häppchen Frequenz freigegeben hatte und Lora am 5. April auf Sendung gehen sollte, legen sich jetzt die Mitanbieter auf der 89,0 quer. Die BLM hatte Lora auf dieser Welle täglich von Montag bis Freitag für zwei Stunden (von 18 bis 20 Uhr) eine Lizenz erteilt, weil ein anderer Sender Pleite gemacht hatte.

Die beiden verbliebenen Dudelsender auf dieser Frequenz, Radio 2 Day und 89 Hit FM wollen die Torte aber nicht teilen. Eine erfolgreiche Klage vor dem Verwaltungsgericht stoppte erst einmal den Sendestart der Alternativen von Lora. Das andersartige Programm von Lora vergraule die HörerInnen und schade somit ihrer Kasse, befürchtet die kommerzielle Konkurrenz. Eine Reaktion der BLM war bislang nicht zu bekommen.

Trotz allem rechnet Eberhard Effinger von Lora damit, spätestens im Mai auf Sendung gehen zu können. Dann steht den MünchnerInnen eine bunte Mischung aus Ökologie, Politik, Internationalismus und AusländerInnenprogrammen ins Haus. Dazu soll Musik gespielt werden, die sich nicht „der stromlinienförmigen Durchhörbarkeit angepaßt hat“. Hoffentlich. Thomas Pampuch

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen