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Schulden streichen!

■ Osteuropabank-Chef will damit Rußlands Reformen unterstützen

Tokio/Washington (taz/dpa/AP)

Die sieben reichsten westlichen Industrienationen (G7) wollen mit 100 Millionen Dollar kleinere Unternehmen in Rußland fördern. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo gestern unter Berufung auf Regierungskreise in Tokio meldete, werden die Außen- und Finanzminister den Fonds bei ihrer Sonderkonferenz Mitte April beschließen. Er soll unter Führung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) Mittel für die technische Unterstützung von Selbständigen bereitstellen. Rußland hat bislang etwa 500 Betriebe privatisiert. Die neuen Unternehmer klagen allerdings wegen mangelnder Managementerfahrung über Startschwierigkeiten.

EBRD-Präsident Jacques Attali erneuerte seine Forderung, alle bis 1990 aufgelaufenen UdSSR- Schulden von etwa 60 Milliarden Dollar ersatzlos zu streichen. Daneben seien Fonds für den sozialen Umbau und die Förderung des Mittelstands sowie ein technisches Hilfsprogramm geplant. Die EBRD werde sich aktiv an dem G-7-Paket beteiligen, sagte Attali. Daneben fördere die Osteuropabank trotz der alarmierenden Lage in Rußland allein in diesem Jahr Investitionen von 1,5 Milliarden Dollar. Insgesamt werde die Bank sich an Projekten über zehn Milliarden Dollar beteiligen. Vorrang hätten dabei der Ölsektor, die Privatisierung und der Aufbau von Großmärkten in den Ballungszentren.

Der japanische Ministerpräsident Kiichi Miyazawa machte ebenfalls gestern deutlich, daß die sieben Nationen auf der Ministerkonferenz wahrscheinlich kein gemeimsames Hilfspaket für die russische Wirtschaft beschließen werden. Statt dessen werde jede Regierung ihre eigenen Pläne vorstellen, sagte Miyazawa in einer Pressekonferenz.

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