■ Kambodscha: Wachsendes Chaos
Phnom Penh/Peking (AFP) – Vor den im Mai geplanten Wahlen in Kambodscha stürzen zunehmende Gewalttaten das Land immer tiefer ins Chaos. Nach UN- Angaben wurden gestern erneut mindestens dreißig Menschen getötet. In der Nacht zum Donnerstag schossen unbekannte Täter auf eine Gruppe von Menschen, die sich in einer Video-Halle in der zentralkambodschanischen Stadt Kompong einen Film anschauten. Wie UN-Sprecher Eric Berman sagte, starben 27 Menschen, darunter – im Gegensatz zu früheren Überfällen – keine Vietnamesen. Nach Angaben des Sprechers der UN-Übergangsverwaltung in Kambodscha (UNTAC), Eric Falt, wurden außerdem bei einem Überfall auf ein Parteibüro der FUNCIPEC-Partei von Prinz Sihanouk in Battamb drei Parteimitglieder getötet und vier verletzt. Unterdessen versuchen weiterhin Tausende von Menschen vietnamesischer Herkunft aus Furcht vor Angriffen der Roten Khmer das Land zu verlassen. In den vergangenen Wochen waren bei Überfällen auf Vietnamesen rund fünfzig Menschen getötet worden. Nahezu zweitausend Menschen sind nach UNO-Angaben bereits mit Booten über die Flüsse Mekong and Tonle Bassac nach Vietnam gelangt. Gestern warteten nach Angaben Falts weitere zweihundert Personen an der Grenze. „Es ist unklar, ob diesen Leuten der Zutritt nach Vietnam gestattet wird“, sagte Falt. Der vietnamesische Botschafter in Kambodscha, Tran Hui Chuong, rief die UNO und die Regierung in Phnom Penh dazu auf, „den Völkermord“ an den Vietnamesen zu stoppen.
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