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The Parley of Instruments

Late Consort Music by John Jenkins

(Hyperion Records CD A66604)

Die Musik am englischen Hof des 17. Jahrhunderts war nach ihrer Funktion genau unterteilt. Für die öffentlichen Aufgaben der Staatsrepräsentation standen die königliche Kapelle („The Chapel Royal“) und das höfische Streichorchester („The twenty-four Violins“) zur Verfügung, wie auch das Bläserensemble des Königs nebst weiterer Bläsergruppen. Im Gegensatz dazu war die „Private Music“ des Hofes dem Privatvergnügen des Königs und seines Anhangs vorbehalten.

Die Musiker dieses kleinen Ensembles, das im Englischen „Consort“ genannt wird, spielten zur Unterhaltung und zum Tanz, hatten aber auch für die musikalische Ausbildung des Nachwuchses der Krone zu sorgen.

Die „Consort“-Musik konnte schon damals in England auf eine lange Tradition und spezielle Ausformungen zurückblicken. Es gab einerseits das „Whole Consort“, wie ein Ensemble bezeichnet wurde, das aus Instrumenten einer Familie in den verschiedenen Lagen bestand – etwa nur Streichinstrumente. Dagegen stellte das „Broken Consort“ eine Formation dar, in der sich Musikinstrumente verschiedener Gattungen mischten.

John Jenkins (1592–1678) – ein Großmeister der englischen Consort-Musik des Frühbarocks – kam erst sehr spät in seinem Leben in königliche Dienste. Er war schon 67 Jahre alt, als er nach der Wiedereinsetzung von Karl II auf den englischen Thron eine Anstellung als Hofmusiker bekam – was darauf schließen läßt, daß er als Komponist zu seiner Zeit einen formidablen Ruf genoß. Denn ein exzellenter Instrumentalsolist konnte er in diesem Alter kaum mehr gewesen sein. Ganz im Gegensatz zu seinen jüngeren Jahren, wo Jenkins als bewunderter Virtuose auf der Laute und der Lyra Viol – einer Art Gambe (= Kniegeige) – von sich reden gemacht hatte. Seine „Late Concort Music“ besteht fast ausschließlich aus „Fantasie-Suiten“, die so genannt wurden, weil sie aus einer kontrapunktischen „Fancy“ und zwei tanzartigen Stücken bestanden. Ihre Funktion als Festmusik oder Hintergrundmusik der königlichen Tafel prägte den Charakter dieser Musikstücke der kleinen Form auf angenehme Weise. Sie sollten leise, schön und abwechslungsreich klingen. Die Kompositionen üben sich konstant in vornehmer Zurückhaltung. Das weiche und einschmeichelnde Timbre des historischen Streichinstrumentariums von „The Parley of Instruments“ (Leitung: Peter Holman) – einem Spezialensemble für die englische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts – unterstützt die Dezens dieser frühbarocken Kammermusik. Aufbrausende Melodien kommen nicht vor. Der englischen Kammerfantasie fehlt ganz und gar jene imperiale Geste, die musikalisch Räume ausfüllen will, um doch nur politische Macht und Bedeutung zu suggerieren – in einem Zeitalter, das später das absolutistische genannt wurde.

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