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Die vierte Macht

■ Frauen in den US.Medien: Die ignorierten 50 %

Die vierte Macht

Frauen in den US-Medien: Die ignorierten 50 %

Ein „freies Kontrollorgan“ sollen sie sein, die Medien. Ein hehrer Anspruch, der längst weltweit von der Wirklichkeit überholt ist. Wer aber kümmert sich wiederum um eine objektive Medienkritik? Ein Netzwerk „alternative Publizistik“, das sich über Jahrzehnte hin aufgebaut hat, tut das international.

Die New Yorker Organisation „FAIR“ (Fairness and Accurancy in Reporting) gehört dazu. Sie veröffentlicht eine eigene Zeitschrift, „Extra!“, und deren Chefredakteurin Tiffany Devitt berichtete auf Einladung des Bremer „Informationsdienstes“ im belladonna über ihr Spezialgebiet „Frauen in den US-Medien“.

„FAIR“ wertet national einseitige Berichterstattung aus, dokumentiert sie und geht damit in „Extra!“, einer monatlichen Radioshow, und Artikeln für die großen Zeitungen an die Öffentlichkeit. Tiffany Devitts Blick auf die Lage der Frauen kommt dabei zu denselben Ergebnisse wie anderswo: „Feministinnen und ihre Interessen werden schlichtweg bagatellisiert, an den Rand gedrängt, ignoriert.“ Politische Machtorientierung der Medien und Männerdominanz in den Redaktionen seien auch in den Staaten die üblichen Gründe dafür. Die konservative Aera Bush habe hier eher Rückschritt denn Vorschub geleistet, so Devitt, und: „Ob die Clintons, insbesondere Hilary, mehr moralische Unterstützung aufbringen werden, das muß sich erst noch zeigen.“

Die Männermedien richteten sich bislang nach der Regierungsstrategie — „und das hieß, Themen wie Abtreibung, Gewalt in der Familie oder Homosexualität negativ zu beleuchten“, so Devitt. Streng nach der Taktik: gegenseitig ausspielen und nicht für voll nehmen. „Allein schon der Begriff Feministin wird wie eine Beleidigung gehandhabt und jede Vertreterin von vornherein abqualifizert.“ Erst kürzlich durfte sich eine Lesbensprecherin in einem Interview außschließlich zu Lesbenthemen äußern — in anderen Bereichen sei sie angeblich nicht kompetent genug.

Nur wenige Medien lassen sich auf eine Diskussion ein, in der Bevölkerung breite sich dagegen langsam so etwas wie Sensibilität aus — „das hat der Widerstand gegen die Golfkrieg- Berichterstattung gezeigt.“ VIP

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