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Proteste in Südafrika

■ UN-Sicherheitsrat verurteilt Anschlag Aufruf zu Generalstreik

Johannesburg (AFP) – Nach dem tödlichen Anschlag auf den Schwarzenführer Chris Hani haben sich die Massenproteste in Südafrika ausgeweitet. Der Afrikanische Nationalkongreß (ANC), die Kommunistische Partei (SACP) und der Gewerkschaftsverband COSATU riefen für heute zu einem Generalstreik auf. In Kapstadt und am Samstag in Johannesburg sollen Massendemonstrationen zum Gedenken an Hani stattfinden. Der UN-Sicherheitsrat in New York verurteilte den Anschlag als „infamen Mord“.

Der als Tatverdächtiger nach dem Anschlag festgenommene Mann wurde gestern kurz dem Gericht in Boksburg im Osten von Johannesburg vorgeführt. Richter Pete Swaenpoel unterrichtete den aus Polen stammenden 40jährigen darüber, daß er sich am 12. Mai vor Gericht verantworten müsse. Bis dahin bleibt der Mann im Gefängnis. Der Chef der neonazistischen Afrikaner Widerstandsbewegung (AWB), Eugene Terre‘Blanche, bestätigte unterdessen, daß der Tatverdächtige seit 1986 Mitglied seiner Organisation ist.

In der Nähe des Gerichtsgebäudes, in dem der Tatverdächtige erschienen war, demonstrierten am Dienstag vormittag rund zweitausend Anhänger von ANC und SACP. Der ANC-Regionalvorsitzende in Johannesburg, Tokyo Sexwale, erklärte vor den Demonstranten, die geplanten Massenproteste sollten dazu dienen, die von Hani verfolgten politischen Ziele durchzusetzen. Bis Juni müsse der geplante sogenannte Exekutive Übergangsrat installiert sein. Das Gremium soll nach dem Willen des ANC in Zusammenarbeit mit dem ausschließlich weißen Regierungskabinett die Verantwortung für politische Schlüsselbereiche übernehmen.

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