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Übler Angriff auf den Flohmarkt III

■ zu „Aus für den Sonntagsflohmarkt“ v. 31.3.

Die Entscheidung des Innensenators, den Sonntagsflohmarkt zu schließen, macht den Stellenwert offiziell propagierter Fremdenfreundlichkeit (“Mein Freund ist Ausländer“ etc.) deutlich. Die liberale Attitüde hanseatischer Weltoffenheit hat dort ihre Grenze, wo die Fremden über Nacht bleiben und ihre kleinen, bescheidenen Geschäfte abwickeln wollen. Letztere sind zugegeben teilweise illegal, doch ist Zigarettenschmuggel eine meines Erachtens läßliche Sünde, auf die man behördlicherseits flexibel und phantasievoll reagieren könnte; nicht zuletzt im Interesse guter Beziehungen zu den polnischen Nachbarn.

Derartige Rücksichten, besonders gegenüber ärmeren ausländischen Menschen, sind der der deutschen Bürokratie jedoch fremd, sie hat sein ihren Anfängen als preußische Militärverwaltung nur ein Reaktionsschema hervorgebracht: Kontrolle, Verbot, Repression.

Und ein dermaßen unübersichtliches, quirliges Gewimmel wie den sonntäglichen Flohmarkt kann man von diesem Standpunkt aus nur verbieten.

So gesehen pflegt van Nispens Entscheidung die deutsche Beamtentradition. Doch für uns, die Bewohnerinnen und Bewohner, wird die Stadt peu a peu unwirtlicher: Bremen verseppelt, langsam, aber stetig. Zum Kotzen!!!

Volker Meudt, Bremen

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