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Editorial

Die Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag des Ghettoaufstandes sind in mehrfacher Hinsicht belastet; von den dortigen Konflikten berichtet unser Warschauer Korrespondent Klaus Bachmann. Zu der Frage, warum es Widerstand in den Ghettos kaum gegeben hat – weshalb dem Warschauer Ghettoaufstand auch eine symbolische und strittige Bedeutung zugewachsen ist – äußert sich der Historiker Dan Diner. Die Interviewpassage zu derselben Frage mit Marek Edelmann entnahmen wir dem gerade beim Verlag Neue Kritik (Frankfurt am Main) erschienenen Gesprächsband ‘Im Kreis‘, der auf der Seite 13 dieser Ausgabe besprochen wird.

Die Photos auf diesen Seiten schließlich sind aus dem Buch ‘The Warsaw Ghetto in Photographs', herausgegeben von Ulrich Keller bei Dover Publications New York (1981), entnommen: Sie zeigen das Leben im Ghetto. „Es hat sich“, sagt Adina Blady Szwajger (in ‘Im Kreis‘), „eine ganz stereotype Vorstellung vom Ghetto eingebürgert, ein fatales Klischee. Ich weiß nicht warum, Marek [Edelmann] ist es nicht gelungen, und mir ist es auch nicht gelungen, diese Lüge zu verdrängen, klarzumachen, daß die Menschen, die dort im Ghetto gefangen waren, nicht einfach eine Viehherde waren. Wenn vom Ghetto die Rede ist, geht es immer nur um den Tod, darum, wie elend man dort gestorben ist. Man redet nie vom Leben und von der Heldenhaftigkeit dieser ganz gewöhnlichen Menschen. Von ihrem Kampf, Menschen zu bleiben, auf menschliche Weise durchzuhalten.“

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