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Armenien: Offensive für beendet erklärt

■ Ausländische Beobachter eingeladen

Moskau (AP/dpa) – Die in Aserbaidschan kämpfenden armenischen Verbände haben gestern einseitig die Einstellung ihrer Offensive erklärt. Wie die Nachrichtenagenturen ITAR-Tass und Interfax berichteten, haben die Kommandeure der sogenannten Selbstverteidigungsstreitkräfte von Berg-Karabach ihren Truppen befohlen, ihre Waffen schweigen zu lassen. Unabhängige Beobachter seien eingeladen worden, die Einhaltung dieser Maßnahme zu überwachen, hieß es weiter. Anlaß sei ein Angebot des russischen präsidenten Boris Jelzin, in dem Konflikt zu vermitteln.

Zunächst war nicht klar, welche unmittelbaren Auswirkungen die Maßnahme haben werde, da ähnliche einseitige Feuerpausen in der Vergangenheit meist nicht lange eingehalten worden sind. Aserbaidschan hatte die Weltgemeinschaft zuvor aufgerufen, die Armenier zur Einstellung ihrer Offensive zu veranlassen. Auch die mit Baku befreundete türkische Regierung hatte dies von Armenien gefordert. Am Donnerstag hatte UNO- Generalsekretär Butros Ghali von Armenien und Aserbaidschan die Aufnahme von Verhandlungen verlangt. Er wies in seinem Appell weder Armenien noch Aserbaidschan die Verantwortung für die Kämpfe zu. Er könne auch nicht bestätigen, daß die armenischen Regierungstruppen in die Kämpfe verwickelt seien, sagte er.

Im Gegensatz zu den armenischen Meldungen über ein Ende der Kämpfe teilte das Verteidigungsministerium von Aserbaidschan gestern mit, bei Angriffen gegnerischer Einheiten auf die Bezirke Fisuli, Agdam, Sangelan und Kubatly seien zwei Menschen getötet und 15 verletzt worden.

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