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Heavy Metal ohne Pause

■ Vorbereitungen zum Streik nun auch in Berlin und Brandenburg / Warnstreiks flächendeckend fortgesetzt / Arbeitgeber weiterhin uneinsichtig

Berlin (AFP) – Nach Sachsen und Thüringen hat am Freitag auch die Tarifkommission der IG Metall für Berlin und Brandenburg die Urabstimmung über einen Streik beim Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt am Main beantragt. Als letzte Tarifbezirke werden voraussichtlich auch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt am Montag entsprechende Anträge beschließen, bevor der Hauptvorstand in Frankfurt über die Urabstimmung entscheidet.

Unterdessen setzten rund 20.000 Metaller in Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen ihre Warnstreiks fort. „Zielsetzung des Antrages ist die Durchsetzung der vom Arbeitgeberverband rechtswidrig gekündigten Tarifverträge“, heißt es in dem Beschluß der Berlin-Brandenburger Tarifkommission, der mit nur drei Gegenstimmen gefaßt wurde.

Die Kommission beantragte, auch Betriebe in den Arbeitskampf mit einzubeziehen, die nicht dem Arbeitgeberverband angehören. Nach Ansicht des sächsischen IG-Metall-Bezirksleiters Hasso Düvel kann ein Arbeitskampf in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie nur durch ein Einlenken der Arbeitgeber verhindert werden. In einem Spitzentreffen der Tarifparteien sehe er allerdings keinen Ausweg. Der Arbeitgeberverband Sachsen müsse „in einem Atemzug“ einen Lösungsvorschlag unterbreiten und die Kündigung des Stufentarifvertrages zurücknehmen. Andernfalls halte die IG Metall an ihrem Zeitplan fest.

Der von den Arbeitgebern einseitig gekündigte Tarifvertrag hatte Tariferhöhungen von 26 Prozent für die rund 400.000 ostdeutschen Metaller vorgesehen, die Arbeitgeber wollen nur neun Prozent zahlen.

In Sachsen beteiligten sich rund 8.000 Beschäftigte aus 40 Betrieben an Kundgebungen, allein in Riesa mehr als 3.000. Auch im thüringischen Eisenach und Nordhausen legten die Beschäftigten stundenweise die Arbeit nieder. „Wir wollen damit unsere Forderung nach Durchsetzung des Tarifvertrages unterstreichen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Heinz Blättermann von der Maschinenbaufirma NOBAS AG.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall warf der IG Metall unterdessen vor, sie beharre „verbohrt auf einem Sonderstatus und gefährdet damit eine ganze Industrie“. Die Behauptungen der Gewerkschaft, erst durch 26prozentige Lohnerhöhungen sei das gleiche Einkommen erreicht wie in der Chemieindustrie, werde durch Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) eindeutig widerlegt.

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