: Berichtigung
Aus der Reihe Traum- und Phantomfehler – Fehler, die gar keine sind, aber morgens in der U-Bahn noch welche waren. Ein Bild von Tizian fordert zur „nachsichtigen Betrachtung heraus“, und man stutzt und stutzt, aber erst als das Auge sich schon fast an den Typen festgesogen hat, verwandelt sich das Schriftbild in eine klärende „nahsichtige Betrachtung“ (doiiing!). Bei soviel Vexiererei direkt vor den Augen kann es auch passieren, daß von „Schaffenspausen eines Malers“ berichtet wird, während es sich doch gerade um „Schaffensphasen“ handelt – jaja, das Drängen des Signifikanten im Unbewußten. Die paar winzigen echten Fehler sind dagegen direkt witzlos, zumal in einem Feuilleton, in dem so schöne Sätze zu lesen sind wie folgender: „Ullmann, der Theologe und Politiker, schneidet mit ein paar Handgriffen die europäische Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts der Länge nach auf.“
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