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Mehr als Lichterkette

■ 2. deutsch-ausländisches Theaterfest „Wir“

„Wir ist mehr als ich und Du“, meint Ulrike Fork und schreibt auf ihr Plakat „Mbi, We, Nous, Biz, My, M2“ und noch viel mehr, was sich mit unseren Schriftzeichen gar nicht mehr ausdrücken läßt. „Wir“ ist das deutsch-ausländische Theaterfest, das an diesem Freitag zum zweiten Mal im Bremer Theater am Goetheplatz gefeiert wird: Mit Bremer KünstlerInnen aus allen möglichen Herkunftsländern und Ensemblemitgliedern, mit Folklore und Rock, Klassik und Moderne, Text und Gesang.

Ungewöhnliche Kombinationen sind daraus entstanden — der Schweizer Schauspieler Peter Kaghanovitch mit der deutschen Pianistin Iris-Kerstin Peters, der persische Musiker Mahmood Mahalati mit dem deutschen Tänzer Gernot Frischling und andere künstlerische Querverbindungen. Dazu multikulturelle Tanz- und Musikgruppen und Wortbeiträge von den Schauspielern Marion Reuter, Will Quadflieg, Fried Gärtner, Dirk Plönissen und Sebastian Dominik.

Mit dem fast dreistündigen Programm wollen die rund 180 Beteiligten „über die Lichterketten hinauskommen“ und die Gelegenheit nutzen, um sich auch kritische politisch zu äußern. „Wir wollen weg von den reinen Folklore-Veranstaltungen, wo wir zwar unsere Kulturen ein wenig vorstellen können, sich aber nie jemand wirklich damit auseinandersetzt.“ Cemal Kocas ist Leiter der Tanzgruppe „Motif“ und selbst Musiker der Ethno-Rockgruppe „Nagara“.

Das Theaterfest „Wir“ ist nur eine von vielen möglichen Chancen, in welche die mitwirkenden Kulturvereine aus eigener Tasche investiert haben. 700 Karten sind bereits verkauft worden, jeweils zur Hälfte an nichtdeutsche und deutsche ZuschauerInnen. Der erwartete Erlös von ein paar Tausend Mark wird auf die nächsten gemeinsam geplanten Veranstaltungen umgelegt werden. vip

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