: Private Straßenbahn
■ Verkehrssenator stellt Mischmodelle zur Finanzierung neuer Strecken vor
Berlin. Möglicherweise werden Straßenbahnen künftig auch durch die Friedrichstraße fahren. Das kündigte gestern Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) an. Die Interessengemeinschaft Friedrichstraße sei einem solchen Modell nicht abgeneigt, jedoch müsse die Planung erst konkretisiert werden. Er könne sich durchaus ein Modell öffentlicher und privater Partnerschaft bei diesem Projekt vorstellen, betonte Haase. Ein Kilometer Straßenbahngleis werde dort rund 20 Millionen Mark kosten.
Der Senat, der bereits zum zehnten Mal eine Vorlage zur Umsetzung des 1991 beschlossenen Straßenbahnkonzepts auf dem Tisch hatte, bestätigte eine Prioritätenliste. Als erstes Neubauvorhaben nannte Haase die Verlängerung der Trasse von der Bornholmer Straße in den Wedding sowie die Verlängerung von Linien über den Alexanderplatz hinaus zum Potsdamer Platz. Nach Abschluß der Planfeststellungsverfahren könnte 1994 mit dem Bau begonnen werden. Für den Neubau sollen insgesamt 200 Millionen Mark aufgewendet werden.
Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/ Grüne, Michael Cramer, kritisierte, Haases Konzept zementiere die Spaltung der Stadt. Die erste Straßenbahnverlängerung in den Westteil sei frühestens 1997 möglich, da noch kein einziges Planfeststellungsverfahren eingeleitet sei. ADN/taz
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