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Aus für Stahlwerk Rheinhausen

■ Belegschaft stimmt Sozialplan zu / Keine Arbeitslosen

Essen (taz) – Der Aufsichtsrat der Krupp-Stahl AG hat gestern gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter die Stillegung des Krupp-Hüttenwerks in Rheinhausen beschlossen. Die Entscheidung kam nur zustande, weil der neutrale Mann im montanmitbestimmten Aufsichtsrat, Diether Posser (SPD), zusammen mit der Kapitalseite votierte. Posser, früher Finanzminister in Düsseldorf, hatte seine Zustimmung zuvor von der Einigung über einen Sozialplan und der Versicherung, daß es in Rheinhausen „keine betriebsbedingten Kündigungen gibt“, abhängig gemacht. – Eine einvernehmliche Regelung über den Sozialplan wurde dann am Mittwoch abend, wenige Stunden vor der Aufsichtsratssitzung, zwischen den Betriebsräten und dem Krupp- Vorstand erzielt. Danach werden die Stahlarbeiter schon mit 52 Jahren – bei Garantie von 92% ihres Nettolohnes – frühzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden können. Bisher war ein vorgezogener Ruhestand im Stahlbereich erst ab 55 Jahre möglich. Von den insgesamt noch rund 2.100 Beschäftigten in Rheinhausen soll niemand arbeitslos werden. Umschulungen, Umsetzungen und der Aufbau von Ersatzarbeitsplätzen in Rheinhausen sollen dafür den Weg bereiten. Der Sozialplan wird über Rheinhausen hinaus auch für Hoesch in Dortmund und andere Konzern-Stahlstandorte Gültigkeit erlangen. In einer ruhigen Belegschaftsversammlung stimmten die enttäuschten Stahlkocher dem Sozialplan gestern zu. Am 15. August wird die Produktion in dem traditionsreichen Hüttenwerk endgültig eingestellt. J.S.

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