So geht's zum Buch

■ 3. Bücherfrühling: Literatur-Stadtplan, Lyrik in der Tram u.v.m.

Die triste Straßenbahnzockelei ist vorbei — zumindest für drei Tage: „Lyrik in der Bahn“ mit Bremer Autoren ist angesagt, am nächsten Wochenende während des dritten „Bremer Bücherfrühlings“. Der Landesverband der Verleger und Buchhändler Bremen-Unterweser e.V. und das Bremer Literaturkontor e.V. laden vom 6. bis 10. Mai zu Lesungen, Musik, Tanz und Film, zum Wandern und Computern — und natürlich zum Schmökern ein.

„Natur und Kultur“ ist diesmal Schwerpunkt der Bremer Buch- Aktionen im Rahmen des „Norddeutschen Bücherfrühlings“, der am Freitag in Lüneburg eröffnet wurde. Die Bremer BuchhändlerInnen und VerlegerInnen wollen neuen Zielgruppen die Lust am Lesen wecken; entsprechend vielfältig präsentieren sie ihr Programm: Eine Wanderung durch die Wallanlagen mit Bremer Literaten ist dabei, die Vögel des Monats Mai werden vorgestellt, am „Chaos-Tag“ gibt es für Jugendliche Computerdemonstrationen und Videos. Die Kinderbuchautorinnen Annelies Schwarz und Iva Prochazkova werden da sein, der ungarische Satiriker György Dalos liest in der Zentralbibliothek Schüsselkorb und im Brauhauskeller stellt die polnische Autorin Hanna Krall ihre Werke vor. Sie wird tags drauf (am 9. Mai) den Jeanette-Schocken-Preis, den Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur erhalten.

Daneben zeigen einige Bremer BüchermacherInnen ihre Publikationen in der Unteren Rathaushalle. An die 60 Buch- und Zeitschriftenverlage sind hier ansässig; sie haben vor kurzem die gemeinsame Broschüre „Bücher aus Bremen“ veröffentlicht und planen noch in diesem Jahr ein Buch zur „Literaturszene Bremen und Bremerhaven“. Die Ausstellung zum „Bücherfrühling“ ist eintrittsfrei. Alle gezeigten Bücher sind dort auch zu kaufen, da erstmalig sechs BuchhändlerInnen ihre Stände dazu aufbauen werden. Zu den restlichen Bremer Buchhandlungen und den Bibliotheken führt der erste Bremer Literatur-Stadtplan.

Finanziert wird der „Bremer Bücherfrühling“ diesmal neben Zuschüssen vom Senat und der bundesweiten „Stiftung Lesen“ zu knapp einem Viertel aus den Eigenmitteln des Landesverbandes. Der plant, über die Gründung einer eigenständigen Literaturstiftung die künftigen Aktionen finanziell abzusichern.

Am Montag, 10. Mai, endet der „Bücherfrühling“ mit einer Performance zum 60. Jahrestag der Bücherverbrennung. Ein Bläserquartett wird durch die Mundstücke seiner Blechinstrumente Texte der betroffenen DichterInnen vortragen. Die “Lyrik in der Bahn“ ist übrigens vom 7. bis 9. Mai zwischen 12 und 13 Uhr auf der Strecke zwischen den Haltestellen Am Brill und Theater am Goetheplatz zu hören. Von Peter Abromeit, Max Schmalz und Gotthart Kuppel. vip