: Ohne Männer leben und feiern
■ betr.: "Lesben unzumutbar", taz vom 28.4.93
betr.: „Lesben unzumutbar“, taz vom 28.4.93
[...] Was ist eigentlich an uns Lesben so „abschreckend“? Wobei ich wetten möchte, daß H. Gütt sich nicht erschreckt, wenn er an einer Lesbe vorbeigeht, vorausgesetzt er kennt sie nicht, weil er sie nicht als Lesbe, sondern als Frau sieht. Erkennt er aber die Lesbe, weil er weiß, daß sie eine ist, so erschrickt er, weil er weiß, daß sie sexuell nichts von Männern (ihm) wissen will.
Ob man die Tochter in einen Verein schickt, wo sich in erster Linie Lesbierinnen vergnügen, sollte H. Gütt den Eltern überlassen, denn es gibt zum Glück auch tolerantere Menschen als einen mit Vorurteilen bestückten heterosexuellen Präsidenten des Hamburger Sportbundes. Mit einer Frau ist es am schönsten, da bin ich mit H. Gütt gemeinsamer Meinung. Renate Huppenberger,
Wegscheid
Die menschenverachtenden und rassistischen Äußerungen Herrn Gütts fordern als Konsequenz die Absetzung aus dem Amt des Sportbund-Präsidenten. Jedem Mädchen ist zu wünschen, sich in einer Lesbengruppe sportlich betätigen zu können, in einer Atmosphäre, die frei ist von sexueller Gewalt gegen Minderjährige. Wie sehr dies gewünscht wird, zeigt sich am Erfolg der Frauen-/Mädchensportwoche.
Die Äußerungen Herrn Gütts entspringen wohl auch dem Ärger eines patriarchalen Mannes darüber, daß Frauen beziehungsweise Lesben ohne Männer wunderbar leben und feiern können. Lesbenring e.V., Hamburg
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