piwik no script img

Hilfe bei der Anwaltssuche

■ Rechtsanwaltskammer bietet neuen Service an / Keine Qualitätskontrolle

an / Keine Qualitätskontrolle

Während des Urlaubs in der Türkei ist Ihnen ein griechischer Tourist ins Auto gefahren? Ihr Vermieter weigert sich, die Fenster streichen zu lassen? Beides Fälle für einen Anwalt. Doch selten findet man auf Anhieb den richtigen Advokaten, der auf dem geforderten Gebiet auch sachkundig ist. Um die Suche zu erleichtern, hat die Hanseatische Rechtsanwaltskammer Hamburg seit kurzem einen Anwalt-Suchservice eingerichtet.

„Der Bedarf an Spezialisten ist stark gewachsen, deswegen müssen wir dem Bürger eine Hilfe bieten“, sagte Klaus Landry, Präsident der Kammer, gestern im Bleichenhof. In einer nach Stadtteilen und Fachbereichen geordneten Liste sind rund 2000 Anwälte verzeichnet, von denen jeweils drei dem Ratsuchenden genannt werden. Wem das nicht reicht, der kann sich gegen eine Gebühr von 50 Pfennig pro Seite auch eine Liste schicken lassen. Neben vielen anderen sind in dieser Liste Anwälte für Arbeitsrecht, Arztrecht, Ausländerrecht, Mietrecht, Erb- und Familienrecht, Straf- und Verwaltungsrecht und die jeweiligen Nebenbereiche genannt. Auch Anwälte mit spezieller Kenntnis ausländischer Rechtsprechung können bei der Anwaltskammer abgefragt werden. Selbst Kanzleien mit rollstuhlgerechtem Zugang sind hier zu finden.

„Eine Qualitätskontrolle können wir jedoch nicht durchführen“, schränkte Landry ein, auch Empfehlungen würden nicht gegeben. Ob ein Anwalt Spezialist auf einem bestimmten Gebiet ist, beruhe nur auf der jeweiligen Selbsteinschätzung des Anwalts. „Nur Fachanwälte müssen eine berufliche Zusatzqualifikation nachweisen“, ergänzte Klaus Landry. Fachanwälte gibt es jedoch nur in vier Bereichen: Im Arbeits-, Steuer-, Verwaltungs- und Sozialrecht. Ein Anwalt, der beruflich verfehle, würde jedoch auffallen, so Landry. Andrew Ruch

Der „Anwalt-Suchservice“ ist montags bis freitags von 9.00 bis 13.00 Uhr unter 34 53 98 zu erreichen (bis auf die Telefongebühr kostenlos).

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen